Glanz und Gloria auf einem brüchigen Fundament
Was einst als weltverbindendes Sportfest galt, gerät unter der Präsidentschaft von Donald Trump zur politischen Gratwanderung. Die USA, Gastgeber der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft 2026 und der Olympischen Sommerspiele 2028, stehen massiv in der Kritik. Amnesty International wirft der US-Regierung autokratische Tendenzen vor und warnt vor einem gefährlichen Rückschritt bei Menschenrechten – mitten im Zentrum der westlichen Welt.
Besonders deutlich wird Lisa Salza, Sport- und Menschenrechtsexpertin bei Amnesty Schweiz: Diskriminierung, Zensur und institutioneller Ausschluss bestimmter Gruppen – das seien keine Randerscheinungen mehr, sondern politische Praxis.
Faktencheck: Menschenrechte auf dem Abstellgleis
Diskriminierung von Trans-Athleten: Der Zugang zum Universitätssport ist für viele nicht-binäre und trans Personen in den USA zunehmend blockiert.
Einschränkung der Pressefreiheit: Unter der Trump-Regierung sei laut Amnesty ein „systematischer Rückbau“ medialer Freiheiten zu beobachten.
Untätigkeit der Sportverbände: Die FIFA sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, sich Trump unterzuordnen. „Infantino wirft sich vor Trump in den Staub“, so Amnesty.
Host-Citys als Hoffnungsträger: Lokale Initiativen in Städten wie Los Angeles oder New York stemmen sich mitunter gegen bundespolitische Dekrete – ein kleiner Lichtblick.
Kommentar: Wenn Turniere zu Kulissen für Autokratie werden
Sport ist politisch – spätestens seit Menschenrechte gezielt unterdrückt und internationale Turniere zur Imagepflege genutzt werden. Die USA unter Donald Trump sind kein neutraler Gastgeber, sondern ein Staat im demokratischen Rückschritt. Das Problem: FIFA und IOC wollen davon nichts wissen. Sie sprechen von Fair Play, schweigen aber zu Ausgrenzung und Zensur.
Und genau hier liegt der Skandal: Während Fans für Vielfalt und Weltoffenheit stehen, hüllen sich Funktionäre in politische Bequemlichkeit. Man will niemanden verärgern – vor allem nicht einen Mann wie Trump, der mit Drohungen und Deals regiert.
Forderung: Sport braucht klare rote Linien – auch gegenüber Washington
Amnesty warnt nicht umsonst. Der Ausschluss marginalisierter Gruppen, die Gängelung der Presse, das Ignorieren internationaler Standards – das sind keine Bagatellen. FIFA, IOC und andere müssen jetzt handeln. Keine WM, keine Spiele ohne Menschenrechtsschutz – auch in den USA. Lokale Veranstalter verdienen Rückendeckung, nicht Einsamkeit im Kampf gegen politische Willkür.
Boykott? Noch nicht. Aber ein Weckruf für alle, die glauben, der Ball könne über Unrecht hinwegrollen.
OZD/Redaktion Sport
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Bild: AFP