Alexander Zverev kämpft – nicht nur gegen seinen Gegner, sondern auch gegen sich selbst und die Technik. Im Drittrundenmatch des ATP-Masters in Madrid rettete sich der Hamburger mit einem Zittersieg über Alejandro Davidovich Fokina ins Achtelfinale. Trotz eines Fehlstarts und hitziger Diskussionen über das Hawk-Eye gewann Zverev am Ende denkbar knapp mit 2:6, 7:6 (7:3), 7:6 (7:0).
Wirklich souverän wirkt das allerdings nicht. Früh verlor Zverev die Kontrolle, verschlug reihenweise Bälle und zeigte Nerven, als eine strittige Entscheidung gegen ihn fiel. Dass er schließlich doch noch triumphierte, zeigt immerhin Kampfgeist – doch es bleibt ein Eindruck von Fragilität. Auf dem Weg zu seinem großen Ziel, endlich einen Grand-Slam-Titel zu holen, dürfte ihm eine derart wackelige Vorstellung kaum helfen.
Die Konkurrenz ist in Madrid zwar ausgedünnt – ohne Sinner, Alcaraz, Djokovic und Rublew – doch Zverev erwartet im Achtelfinale mit Francisco Cerúndolo oder Francisco Comesana keine leichten Aufgaben. Gegen beide hat er in diesem Jahr schon auf Sand verloren. Will Zverev in Paris bei den French Open wirklich ernsthaft angreifen, braucht es mehr als ein mühsam erkämpftes Weiterkommen.
OZD
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: SID