Die Abgabe müsse zweckgebunden sein, "sonst verdient sich der Handel eine goldene Nase, und die Landwirte gehen leer aus", sagte Schröder. Kritik, wonach höhere Fleischpreise besonders Haushalte mit geringem Einkommen belasten würden, wies der Tierschutzbund-Chef zurück. Um dies auszugleichen, müsse die Sozialpolitik nachsteuern und beispielsweise die Hartz-IV-Sätze anpassen.
"Klar ist aber auch: Es gibt kein Menschenrecht auf billiges Fleisch, Fleischessen ist nicht systemrelevant", sagte Schröder. Nichts an den Haltungsbedingungen von Schweinen, Rindern oder Geflügel zu ändern, sei ethisch nicht vertretbar.
Die Debatte über die Fleischpreise war zuletzt durch die zahlreichen Coronavirus-Infektionsfälle unter Mitarbeitern von Schlachtereien angeheizt worden. Kritiker führen ins Feld, dass der Wettbewerb um Niedrigpreise Missstände in der Branche befördere, die dort zur Ausbreitung des Virus beigetragen hätten.
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