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Dramatische Situation im Einzelhandel

Die IHK Nord Westfalen bestätigt die heute (29. Mai) veröffentlichte HDE-Umfrage zur wirtschaftlichen Lage des Einzelhandels.


„Die Situation im Einzelhandel ist weitaus dramatischer als sich große Teile in Politik und Gesellschaft das vorstellen können“, betont Michael Radau, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des Handelsausschusses der IHK Nord Westfalen, deren Bezirk das Münsterland und die Emscher-Lippe-Region umfasst. „Wenn es jetzt nicht gelingt, in einer konzertierten Aktion Unterstützung zu bieten, werden wir dramatische Veränderungen in der Handelslandschaft unserer Innenstädte und Stadtteile erleben und damit auch in den Städten und Gemeinden selbst“, sagte Radau.  

Von den historischen Umsatzrückgängen seien eben nicht nur die bekannten Einzelhandelsunternehmen, die die Schlagzeilen bestimmen, betroffen, sondern „mehr oder weniger der komplette Nonfood-Handel“, machte der IHK-Vizepräsident klar. Die Händler säßen auf ihrer Saisonware und könnten die Umsätze der vergangenen Wochen nicht nachholen. „Wer sich bislang noch mit Kurzarbeit und Mieterlass durch den Vermieter retten konnte – wird jetzt eingeholt“, schätzt der IHK-Vizepräsident, der auch Vorstand der SuperBioMarkt AG (Münster) ist.

„Viele kleinere Unternehmen werden in den kommenden Monaten still abschließen, wenn jetzt keine grundlegende Änderung eintritt“, prognostizierte Radau: „Die Menschen müssen wieder in die Städte gehen und dort einkaufen, wenn sie ihre Stadt oder Gemeinde in einigen Monaten noch wiedererkennen wollen.“  

Ohne ein attraktives Einzelhandelsangebot würden die Innenstädte nicht mehr als lebendige Treffpunkte und damit auch nicht als Zentren funktionieren. Attraktive Ortszentren wiederum seien entscheidend für die Anziehungskraft als Wirtschaftsstandort insgesamt und damit ein wichtiger Faktor im Wettbewerb der Regionen um Fachkräfte und Unternehmen.

   

Foto/Bildzeile: Michael Radau, Vizepräsident und Vorsitzender des Handelsausschusses der IHK Nord Westfalen