Ulm (ots) In Ulm und Umgebung werden seit heute Personen ab einem Alter von 65 Jahren eine Woche lang eingeladen, an einem 14-tägigen Vorhofflimmer-Screening-Programm mit der App Preventicus Heartbeats teilzunehmen. Die Teilnehmer können sich im Internet anmelden und die App herunterladen. Danach kontrollieren sie über zwei Wochen jeweils eine Minute am Morgen und am Abend mit dem Smartphone ihren Puls. Teilnehmern, bei denen die App ein positives Screening-Ergebnis liefert und bei denen bisher noch kein Vorhofflimmern bekannt war, wird angeboten, sich an einen der teilnehmenden lokalen Kardiologen zu wenden, um zur Bestätigung des Vorhofflimmerns mit einem kostenfreien Langzeit-EKG über 14 Tage versorgt zu werden. Nach der Diagnosestellung eines Vorhofflimmerns erfolgt, falls notwendig, eine weitere Diagnostik und Therapie im Rahmen der Regelversorgung.
Der Schlaganfall ist weltweit die zweithäufigste Todesursache. Allein in Deutschland erleiden 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. 75 Prozent derjenigen, die einen Schlaganfall erleiden, sind älter als 65 Jahre. Zu den Hauptrisiken zählen unentdeckte Herzrhythmusstörungen, nämlich das Vorhofflimmern (VF). VF ist oft nicht spürbar, tritt häufig nur sporadisch auf und ist dadurch häufig bei routinemäßigen Arztbesuchen schwer diagnostizierbar. Rund 30% aller Schlaganfall-Patienten leiden an VF, welches vorab nicht diagnostiziert werden konnte. Wird ein VF hingegen rechtzeitig erkannt, kann das Schlaganfall-Risiko durch eine gezielte Behandlung, z.B. mit blutverdünnenden Medikamenten, erheblich reduziert werden. Daher wird ein sogenanntes Vorhofflimmer-Screening, eine regelmäßige Überprüfung des Herzrhythmus, von kardiologischen Fachgesellschaften empfohlen.
Die Ulmer Herzrhythmuswoche wird von einer Arbeitsgemeinschaft aus Vertrags- und Krankenhausärzten getragen. Im Einzelnen gehören hierzu die Herzklinik Ulm ÜBAG Dr. Haerer und Partner, die Kardiologische Gemeinschaftspraxis Ulm, die Kreisärzteschaft Ulm, die Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Ulm (Kardiologie, Angiologie und Pneumologie) sowie die Abteilung Neurologie des RKU Ulm (Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm).
Bild: "obs/Preventicus GmbH"