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Domklarissen übernehmen Fürbitten

Sie landen auf handgeschriebenen Zetteln im Briefkasten, werden telefonisch übermittelt oder in Kirchen der Umgebung gesammelt: Dass ihnen Anliegen von Menschen anvertraut werden mit der Bitte,...


Münster - (pbm/acl) -  ...diese in ihre Gebete aufzunehmen, ist für die Schwestern des Klarissenklosters in Münster nichts Neues. Im Juni werden einige zusätzliche Fürbitten hinzukommen: Die Schwestern beten den ganzen Monat über für die Anliegen, die im Internet-Seelsorge-Portal www.haus-der-seelsorge.de des Bistums Münster eingetragen werden.

Neun Schwestern leben in dem Konvent direkt hinter dem St.-Paulus-Dom. Daher werden sie umgangssprachlich auch „Domklarissen“ genannt. 1973 wurde das Kloster auf Bitten von Bischof Heinrich Tenhumberg gegründet, um als Gebets- und Opfergemeinschaft ein geistliches Gegengewicht zum „Museumscharakter“ der Domkirche zu bilden.

Seit 31 Jahren lebt Schwester Conrada Nelskamp im Klarissenkloster. Sie ist dankbar für ihre Berufung und kann überzeugt sagen: „Ich würde es immer wieder machen, hier gehöre ich hin.“ Sie hat sich bewusst für einen sogenannten kontemplativen Orden entschieden. „Unsere Hauptaufgabe ist das Gebet“, beschreibt Schwester Conrada. Damit unterscheiden sich die kontemplativen von tätigen Orden, deren Angehörige zum Beispiel im sozialen Bereich arbeiten. Entsprechend gibt das Stundengebet der katholischen Kirche den Tagesablauf im Klarissenkloster vor. Neben den Gebetszeiten in der klostereigenen Kapelle sowie der Messe gibt es eine Besonderheit bei den Domklarissen: Leben sie sonst zurückgezogen, das heißt in Klausur, ist diese auf den Dom hin geöffnet. Die Klarissen wirken bei Gottesdiensten im St.-Paulus-Dom mit und beten dort täglich mit den Gläubigen die Vesper.

„Auch wenn wir in Klausur leben, haben wir ein offenes Ohr für die Menschen, für ihre Fragen und Sorgen“, sagt Schwester Conrada. Oft schelle es an der Pforte und jemand bitte die Schwestern, ein Anliegen ins Gebet aufzunehmen. „Wir spüren bei den Menschen eine Sehnsucht nach Sinn und Spiritualität – und ein Interesse an unserer ungewöhnlichen Lebensform“, berichtet sie. Regelmäßig kündigen sich Gruppen an, die Schwester Conrada empfängt und denen sie das Leben im Kloster vorstellt.

Dieser Außenkontakt ist wichtig, leben die Klarissen doch ausschließlich von Almosen und sind darauf angewiesen, dass Menschen ihnen Lebensmittel spenden. „Aufgrund unserer zentralen Lage kommen aber auch viele Bedürftige zu uns, dann teilen wir mit ihnen“, berichtet Schwester Conrada. Es reicht trotzdem: „Wir wissen, dass Gott die Fäden in der Hand hat und über allem ist“, beschreibt sie ihr grenzenloses Gottvertrauen. Sich beschenken lassen und andere beschenken – dieses gegenseitige Geben und Nehmen leben die Klarissen am Dom.

Im fürbittenden Gebet treten die Schwestern bei Gott ein, legen ihm die Anliegen ans Herz. „Alle Bitten, die uns erreichen, schreiben wir auf eine Wand in unserer Kapelle, so dass jede Schwester sie tagsüber im Herzen bewahren und dafür beten kann“, berichtet die Ordensschwester. Im Anschluss an die Komplet am Abend, im sogenannten Raum der Stille, werden die Bitten laut ausgesprochen. „Auf diese Weise werden wir auch die Fürbitten des Internet-Seelsorge-Portals in unser Gebet aufnehmen“, verspricht Schwester Conrada.

Wer den Klarissen in Münster im Juni seine ganz persönlichen Bitten anvertrauen möchte, kann das im Internet unter www.haus-der-seelsorge.de tun.

Bildunterschriften:

Klarissen: Im Juni beten die Domklarissen in Münster für die Anliegen, die im Internet-Seelsorge-Portal www.haus-der-seelsorge.de des Bistums Münster eingetragen werden.

Vesper: Täglich gestalten die Klarissen die Vesper im St.-Paulus-Dom mit.

Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann