(Berlin, 22. Oktober 2019) In dem heute veröffentlichten
Alternativbericht der National Coalition zur Umsetzung der
Kinderrechtskonvention warnt die Kindernothilfe davor, Kinderrechte in
der Entwicklungszusammenarbeit zu vernachlässigen: „In der deutschen
Entwicklungszusammenarbeit fehlt weiterhin eine kohärente Strategie für
die Unterstützung und den Schutz der von Armut und Gewalt betroffenen
Kinder und Jugendlichen“, so Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der
Kindernothilfe. „Dabei ist die Förderung der zukünftigen Generationen
Grundstein für ein friedliches Miteinander und nachhaltige Entwicklung“,
so Weidemann weiter.
Konkret fordert die Kindernothilfe, dass Kinderrechte schon in bilateralen Verhandlungen und Verträgen der Bundesregierung mit Entwicklungsländern berücksichtigt werden. Zudem fehlten Programme und Vorhaben, die Kinderrechte in der deutschen Entwicklungspolitik verankern. „Deutschland muss seine Rolle als Förderer und Verteidiger der Kinderrechte international geltend machen, denn immer noch sind Millionen Kinder ohne Zugang zu einer Schule. Viele von ihnen müssen schuften, da ihre Eltern den Kampf gegen die Armut nicht alleine bewältigen können“, konstatiert Katrin Weidemann.
Hintergrund: Deutschland ist verpflichtet, den Vereinten Nationen alle fünf Jahre Bericht zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention zu erstatten. Zusätzlich wird die Stimme der Zivilgesellschaft durch ergänzende Berichte gehört. Am Alternativbericht der National Coalition Deutschland zur Lage der Kinderrechte, der in Zusammenarbeit mit mehr als 40 weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen entstanden ist, hat die Kindernothilfe mit Fokus auf die extraterritorialen Pflichten Deutschlands mitgearbeitet.
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