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Gelebte Solidarität

Die Piloten der Lufthansa haben ihr Angebot erneuert, in der Corona-Krise freiwillig auf bis zu 45 Prozent ihres Gehalts zu verzichten und so Arbeitsplätze zu erhalten.


Bei den am Mittwochabend beginnenden Verhandlungen zwischen Konzernvorstand und den Tarifpartnern biete die Vereinigung Cockpit (VC) Kosteneinsparungen im Umfang von etwa 350 Millionen Euro an, teilte die Gewerkschaft mit. "Wir wollen den Kranich in der Luft halten", erklärte VC-Präsident Markus Wahl.

Die Lufthansa soll wegen der Corona-Krise mit einem neun Milliarden Euro umfassenden Rettungspaket des Staates gestützt werden; die Aktionäre müssen dem Plan noch zustimmen. Konzernchef Carsten Spohr rechnet erst in mehreren Jahren mit einer Normalisierung des Angebots und hat eine tiefgreifende Umstrukturierung angekündigt - die Beschäftigten fürchten einen Stellenabbau. Spohr hatte im Mai gesagt, die Fluggesellschaft habe 10.000 Stellen zu viel an Bord. Der Konzern hat rund 138.000 Beschäftigte. 

Erste Verhandlungen mit der Pilotengewerkschaft sowie den Gewerkschaften Ufo und Verdi für das Kabinenpersonal Ende April waren ohne Ergebnis geblieben. VC Cockpit erklärte nun vor der zweiten Runde, "wegen der bestehenden Schwierigkeiten sind wir bereit, unser Paket im angebotenen Umfang und ohne weitere Bedingungen zunächst bis Ende 2020 umzusetzen." Im Gegenzug müsse sich der Konzernvorstand zu seinen Mitarbeitern bekennen und alles tun, um die Krise gemeinsam mit diesen sozialpartnerschaftlich zu überwinden. Die Arbeitsplätze müssten erhalten bleiben, ein Kündigungsschutz müsse vereinbart werden. Auch Ufo und Verdi fordern den Erhalt der Arbeitsplätze bei der Lufthansa.

ilo/muk

© Agence France-Presse