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"Drum schloss er messerscharf,...

...dass nicht sein kann, was nicht sein darf". Morrison würdigte in dem Interview auch den britischen Entdecker James Cook und behauptete, es habe "keine Sklaverei in Australien gegeben".


Australiens Premierminister Scott Morrison hat im Zusammenhang mit den Anti-Rassismus-Demonstrationen in seinem Land für Empörung gesorgt: Morrison forderte am Donnerstag Strafen für die Protest-Teilnehmer, weil sie mit den Versammlungen gegen die Corona-Beschränkungen verstießen. Zudem behauptete er, es habe in Australien niemals Sklaverei gegeben.

Morrison sagte in einem Radio-interview, die Demonstranten sollten bestraft werden. Die Proteste seien "eine Respektlosigkeit gegenüber anderen Australiern", sagte Morrison, nachdem der Bundesstaat Victoria gemeldet hatte, dass ein Demonstrant in Melbourne positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. 

Welche Strafen drohten, sagte der Premier nicht. Die Behörden drohten aber mit Geldstrafen wegen Missachtung der Beschränkungen bei öffentlichen Versammlungen, obwohl die Corona-Fallzahlen in Australien zuletzt deutlich gesunken waren.

Inspiriert von den Black-Lives-Matter-Protesten in den USA hatten in den vergangenen Tagen zehntausende Australier gegen Rassismus im eigenen Land und in den USA protestiert. In den kommenden Tagen soll es weitere Proteste geben. 

Morrison würdigte in dem Interview auch den britischen Entdecker James Cook und behauptete, es habe "keine Sklaverei in Australien gegeben". Historiker und Aktivisten wiesen die Angaben des Premiers umgehend zurück und verwiesen auf zur Zwangsarbeit verpflichtete Aborigines und tausende Sklaven, die von den pazifischen Inseln geholt und zur Arbeit auf australischen Zuckerrohr-Plantagen verpflichtet wurden.

Die australischen Ureinwohner - die Aborigines - sind in den Gefängnissen des Landes überrepräsentiert. In den vergangenen Jahrzehnten gab es unter ihnen mehr als 400 Todesfälle in Gefängnissen.

jep/mkü

© Agence France-Presse