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950 Menschen gerettet

"Dies zeigt mir, dass unsere Retter kein Menschenleben verloren geben. Sie kämpfen bei starker Strömung, Sturm und anderen Gefahren um jedes Leben",....


Berlin/Bad Nenndorf - (ots) - Die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 950 Menschen oft in letzter Minute vor dem Tod bewahrt. Bei 42 Einsätzen mussten sie sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um ein anderes zu erhalten. Die Einsatzbilanz weist insgesamt 48.789 Hilfeleistungen für Segler, Surfer und Motorbootfahrer aus, die an Küsten und Binnengewässern in Not gerieten. Diese Zahlen gab DLRG-Präsident Achim Haag heute in Berlin bekannt.

"Dies zeigt mir, dass unsere Retter kein Menschenleben verloren geben. Sie kämpfen bei starker Strömung, Sturm und anderen Gefahren um jedes Leben", würdigte der Präsident die Leistungen der Einsatzkräfte an den Gewässern. Die Bilanz der weltgrößten Wasserrettungsorganisation zeigt aber auch deutlich, dass trotz des nicht so durchgängig schönen Sommers die Arbeit der DLRG sehr bedeutend ist. "Der Monat Juli hat die Rettungseinsätze besonders an der Küste in die Höhe schnellen lassen. Leichtsinn, Selbstüberschätzung oder Unkenntnis über die Gewässer waren die häufigsten Ursachen", sagte Haag. Rund 47.000 Retter habe die DLRG im vergangenen Jahr eingesetzt. Sie bewachten 1.228 Freigewässer und 1.348 Schwimmbäder und haben auf ehrenamtlicher Basis etwa drei Millionen Wachstunden geleistet, um die Wasserfreizeit von Millionen Menschen sicher zu machen.

Sorgen bereiten den Lebensrettern die rückläufigen Schwimmprüfungen. Die Ausbilder am Beckenrand haben im vergangenen Jahr 92.913 Prüfungen abgenommen, das seien knapp 2.000 weniger als im Jahr 2018. Insgesamt wurden zudem 48.243 Seepferdchen ausgehändigt. Der DLRG-Chef machte darauf aufmerksam, dass mit dem Seepferdchen nur der erste Schritt, nämlich die Wassergewöhnung, getan wurde. Die DLRG als Deutschlands Nummer eins in der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung stellte hier den deutlichen Zusammenhang zu den anhaltenden Bäderschließungen her. Haag bezeichnete es als bemerkenswert, dass trotz des Bädersterbens 86.723 Rettungsschwimmprüfungen - davon 8.293 Juniorretter - erfolgreich abgelegt wurden. Nachwuchssorgen in Bezug auf den Wasserrettungsdienst müsse sich die DLRG da noch nicht machen, so der Präsident in seinen Ausführungen. "Sorgen bereitet mir der Rückgang in der Zahl der Abnahmen des Jugendschwimmabzeichens in Bronze", bilanziert Achim Haag die Ausbildungsleistung. Denn dies lege nahe, dass die Schwimmfertigkeit in Deutschland, und damit die Fähigkeit sicher schwimmen zu können, abnehme. Dafür machte der DLRG-Präsident die sich weiter verschlechternden Rahmenbedingungen für die Ausbildung verantwortlich. "Diese Entwicklung ist alarmierend. Die Folgen werden wir alle zu spüren bekommen. Annähernd 25 Prozent aller Grundschulen können keinen Schwimmunterricht mehr anbieten, weil ihnen kein Bad zur Verfügung steht." Schwimmbäder seien Kulturstätten wie auch Lehrraum gleichermaßen. Von daher sei es auch nicht verwunderlich, dass die Menschen in den Kommunen immer lauter gegen die Bäderschließungen protestierten. Haag: "Unsere Petition zur Rettung der Bäder wurde gehört und im Petitions- wie auch Sportausschuss des Deutschen Bundestages erörtert."

Die Mitglieder der DLRG haben im vergangenen Jahr knapp 10,2 Millionen Stunden ehrenamtlich geleistet. "Das ist ein großer gesellschaftlicher Beitrag, den wir da leisten", berichtet der Chef der Wasserretter nicht ohne Stolz. Über 1,6 Millionen Mitglieder und Förderer unterstützen die Ziele und humanitären Aufgaben der Wasserrettungsorganisation.

DLRG

Text und Bild: "obs/DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft/Arno Schwamberger"

Bildrechte: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft

Fotograf: Arno Schwamberger