Im Hamburger Hafen haben Aktivisten der Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion am Dienstag auf der Köhlbrandbrücke protestiert. Nach Angaben der Polizei ketteten sich mehrere Demonstranten an das Geländer der insbesondere für den Güterverkehr wichtigen Überführung, die aber eingeschränkt weiter befahrbar war. Am Nachmittag begannen Einsatzkräfte damit, die Blockade wieder aufzulösen.
Vertreter von Extinction Rebellion in der Hansestadt forderten als Bedingung für einen freiwilligen Abzug auf Twitter, dass Hamburg noch in diesem Jahr einen Bürgerversammlung einberuft, die eine Strategie für vollständige Klimaneutralität bis 2025 festlegt. Im Kurzbotschaftendienst sprachen die Aktivisten von rund 180 Demonstranten, von denen sich einige festgekettet hätten.
Laut Polizei war die Protestaktion nicht genehmigt. Nach mehreren Aufforderungen zum freiwilligen Abzug begannen Spezialisten der Beamten demnach am Nachmittag, die Ketten der Demonstranten zu lösen und die Blockade zu räumen. Die Köhlbrandbrücke verbindet zentrale Bereiche des Hamburgers Hafens mit der Autobahn 7 und ist ein bekannter Bestandteil der Stadtsilhouette der Hansestadt.
Bereits am Dienstagmorgen blockierten Aktivisten von Extinction Rebellion in Berlin die Zentrale des Bundesverbands der Deutschen Industrie in Berlin und entfalteten ein Protestplakat auf dem Dach. Nach eigenen Angaben wollten sie damit auf "den klimaschädlichen Einfluss der Industrielobby aufmerksam machen".
Mitglieder von Extinction Rebellion haben für diese Woche zu einer erneuten Protestwoche in Deutschland aufgerufen, es gab bereits zuvor Aktionen. Die Klimaschutzbewegung setzt auf Protestformen des sogenannten zivilen Ungehorsams und ist nach eigenen Angaben dezentral organisiert. Sie werde nur durch einen inhaltlichen Minimalkonsens zusammengehalten, die Aktivisten agierten separat.
bro/cfm
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