(Stadt Hamm) Drei
Kinder aus zwei Familien sind positiv auf das Corona-Virus getestet
worden und waren in den letzten Tagen in der Schule. Deshalb werden
die drei Schulen bis zu den Sommerferien geschlossen. Alle Lehrer und
Schüler der jeweiligen Klassen sowie alle weiteren Kontaktpersonen
der infizierten Kinder werden vom städtischen Coronamobil getestet
und bis zum Testergebnis unter Quarantäne gestellt. "Wir sind
uns sehr wohl bewusst, welche Belastung die Schließung für die
Schüler und Eltern bedeutet – auch wenn die Schließung nur fünf
Tage vor den Ferien betrifft. Wir können das Risiko aber nicht
eingehen, dass das Virus doch auf weitere Schüler außerhalb des
Klassenverbundes überspringt. Deshalb bleibt uns nur die Schließung
der Schulen", erläuterte Oberbürgermeister Thomas
Hunsteger-Petermann am Freitag. Die Kinder sind an drei
unterschiedlichen Schulen in Hamm: an der Gebrüder-Grimm-Schule
(Grundschule), der Friedrich-Ebert-Realschule und der
Albert-Schweitzer-Schule (Hauptschule). Die infizierten Schüler
haben sich nicht in einer Schule infiziert, sondern bei ihren Eltern,
von denen mindestens ein Elternteil bei Tönnies arbeitet. Insgesamt
leben 95 Mitarbeiter von Tönnies in Hamm. "Die entsprechende
Liste der Mitarbeiter hat uns erst am späten Freitagvormittag
erreicht – deutlich später, als es in meinen Augen hätte sein
sollen. Wir arbeiten jetzt mit Hochdruck daran, die schulpflichtigen
Kinder der Mitarbeiter zu identifizieren", betonte
Hunsteger-Petermann.
Alle
weiteren Schüler und das Personal der betroffenen Schulen erhalten
von der Stadt Hamm die dringende Empfehlung, sich vom Hausarzt auf
das Coronavirus testen zu lassen. Die Stadt Hamm tritt als Bürge für
diese symptomunabhängigen Tests ein. "Eine Diskussion um Kosten
darf es an dieser Stelle nicht geben: Diese Tests müssen gemacht
werden", stellte der Oberbürgermeister klar. Die
niedergelassenen Ärzte in Hamm werden über die entsprechende
Regelung von der Stadt Hamm informiert.
Daneben
traf der Oberbürgermeister eine klare Regelung für Schulen, an
denen Schüler sind, die als ärztlich bestätigter
Corona-Verdachtsfall oder Kontaktperson der Kategorie I auf das Virus
getestet werden: Die Klassen dieser Schüler sowie alle weiteren
Kontaktpersonen werden Anfang kommender Woche ebenfalls vom
Coronamobil auf das Virus getestet. Derzeit gibt es eine Handvoll
Schulen mit dieser Konstellation in Hamm. Die Entscheidung, ob es
sich bei einem Schüler um einen Verdachtsfall handelt und ein Test
durchgeführt wird, trifft der jeweilige Hausarzt – anschließend
läuft das Testverfahren in der Klasse an.
"Es
ist völlig klar, dass jetzt viele Eltern verunsichert sind und nicht
genau wissen, wie sie sich verhalten sollen", sagte
Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann. "Auch wenn durch
das Hygienekonzept für die nicht-betroffenen Schulen keine erhöhte
Gefahr besteht: Wir stellen es natürlich allen Eltern frei, ihre
Kinder bis zum Ferienbeginn nicht in die Schule zu schicken".
Da
mit dem Unternehmen Tönnies wieder eine Fleischfabrik hohe
Corona-Infektionen aufweist, hat das Land NRW darüber hinaus die
Stadt Hamm zu einer weiteren Vorsichtsmaßnahme angewiesen: Alle rund
1.150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Westfleisch werden
am Sonntag und Montag erneut von der Stadt Hamm in Zusammenarbeit mit
anderen Organisationen getestet.
Corona-Infektionen: Drei Schulen geschlossen
Die Stadt Hamm reagiert auf die Coronafälle in der Fleischfarbik Tönnies: Drei Schulen werden geschlossen. Schüler, Lehrer und Mitarbeiter der Firma Westfleisch müssen sich Corona-Tests unterziehen.