Die Zahl der Corona-Infektionen beim Fleischkonzern Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist auf mehr als 1000 gestiegen. Von 3127 Befunden seien 1029 positiv, sagte der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer (CDU). Er betonte zugleich, es gebe bislang "keinen signifikanten Eintrag" des Virus in die allgemeine Bevölkerung.
Mitarbeiter der Kreisverwaltung und des Arbeitsschutzes seien in der Nacht zum Samstag bei Tönnies gewesen und hätten sich Zugang zu den Personaldaten verschafft, berichtete Adenauer. Das Unternehmen habe es "bis gestern um Mitternacht nicht geschafft", den Behörden sämtliche Wohnadressen der bei Tönnies Beschäftigten auszuhändigen, kritisierte er. Seit 01.30 Uhr lägen diese nun endlich vor.
Insgesamt handele es sich um rund 1300 Wohnadressen im Kreis Gütersloh, sagte Adenauer. Diese würden nun allesamt von "mobilen Teams" besucht. Diese nähmen Abstriche und informierten die Menschen über die verhängte Quarantäne.
Adenauer bezeichnete es als "oberste Priorität", eine Abriegelung der Region zu verhindern. Einen solchen Lockdown hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nicht ausgeschlossen. Es gebe noch die Chance, dies zu verhindern, sagte der Landrat.
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