Frankfurt - (ots) - Lässt man den berechtigten Zorn und die rechtschaffene Empörung über
die Farce von Fleischindustrie und Politik der letzten Tage mal
beiseite, könnte der vielzitierte Spruch von der Krise als Chance wahr
werden.
Dazu müssten der Fleischbaron Clemens Tönnies und die vielen
Politikerinnen und Politiker nur umsetzen, was sie jüngst vollmundig
versprochen haben: Sie müssten die Fleischbranche endlich dramatisch
verändern. Tönnies würde Arbeiter aus Mittel- und Osteuropa nicht mehr
ausbeuten, sondern angemessen bezahlen und unterbringen.
Die Politik
würde die seit Jahren bekannten Missstände nicht mehr dulden, sondern
unhaltbare Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen unterbinden.
Darüber hinaus würde die Politik nicht wirkungslose Label für das Tierwohl erfinden, sondern ernsthaft und nachvollziehbar die Tierhaltung - und alles, was dazugehört - nachhaltig gestalten. Dann kann es zum Happy End kommen. Ansonsten geht die Tragödie in den Schlachthöfen weiter.