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"unbesuust"

LWL präsentiert das Wort des Monats.


In nur wenigen Orten im Westmünsterland, genauer gesagt in Gescher, Stadtlohn, Südlohn, Vreden und Wessum, gebrauchen die Menschen das Wort unbesuust. Es ist dazu da, andere Wörter zu verstärken. Wann das zum Beispiel passiert, wissen die Mundart- und Namenforscher beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), die es als Wort des Monats vorstellen.

Un-be-suust: Das Wort lädt dazu ein, in seine Silben zerlegt zu werden: Doch das führt in diesem Fall keineswegs weiter, da es weder ein Tätigkeitswort besuusen gibt noch irgendein anderes Wort, von dem es abgeleitet werden kann. Es steht für sich allein und soll lediglich Wörter, vor denen es steht, verstärken oder intensivieren. Es setzt noch einen drauf, wie man so schön sagt. Wenn im Westmünsterland also jemand von seinem unbesuust moi Huus schwärmt, dann ist ein besonders schönes Haus gemeint. Hört man hingegen jemanden sagen, He häff ne unbesuust lange Nösse in't Gesichte, dann hat er womöglich Bekanntschaft mit Pinocchio gemacht. ("Er hat eine besonders lange Nase im Gesicht.")