Münster - Der Sommer steht vor der Tür und auch die Temperaturen
steigen. Mit Blick auf den Aasee – und mit der Erinnerung an das hiesige
große Fischsterben aufgrund von dauerhafter Extremhitze im Jahr 2018 –
ist dies für die Stadtverwaltung Grund genug, sich bestmöglich für
mögliche kritische Situationen zu wappnen.
Derzeit geht es dem Aasee gut, das bestätigen die Messwerte der
Umweltbehörde. Aktuell liegen die Sauerstoffkonzentrationen hoch. Die
Gehalte an Blaualgen bewegen sich auf einem erfreulich niedrigen Niveau,
so dass keine akuten Maßnahmen ergriffen werden müssen. Allerdings ist
der See ein sensibles System, das ständig im Auge behalten werden muss.
Das zeigen auch die Ergebnisse des Gutachtens, welches die
Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Helmholtzinstitut für Umweltforschung
in Magdeburg seit August 2018 erarbeitet hat.
Messung rund um die Uhr
Zur kontinuierlichen Überwachung der Wasserqualität im See wurden noch
in 2018 stationäre Messeinheiten eingebaut, die rund um die Uhr die
Sauerstoffgehalte messen, auch nachts. Zusätzlich werden mindestens
wöchentlich per Boot alle weiteren wichtigen Parameter wie Temperatur
oder Algengehalte aufgenommen. All diese Daten werden mit den Prognosen
des Deutschen Wetterdienstes (Temperatur, Niederschlag, Wind)
abgeglichen und münden in das sogenannte Interventionsmanagement.
Sollte sich aus der Summe aller Werte eine kritische Situation für den
Aasee erkennen lassen, kann mit dem Einbau von insgesamt zwölf mobilen
Belüftern umgehend reagiert werden. Diese sorgen an drei Standorten für
"Rettungsinseln", in die sich die Fische zurückziehen können.
Vier Geräte nehmen Betrieb auf
Um genau zu erfahren, wie sich die Rettungsinseln für die Fische im
Aasee einstellen, wenn die Belüfter in Betrieb gesetzt werden, nehmen
jetzt die ersten vier Geräte ihre Arbeit für einen längeren Zeitraum
auf. Ziel ist es, unter sommerlichen Bedingungen regelmäßig und in
kurzen Abständen Sauerstoffmessungen im unmittelbaren Bereich der
Belüfter durchzuführen.
Die Wirkungsweise speziell für den Aasee soll so exakt beziffert und
dokumentiert werden. Sollten sich im Laufe der nächsten Wochen erneut
extreme Witterungsbedingungen mit Hitze und Trockenheit einstellen und
sich eine kritische Situation für den Aasee abzeichnen, werden innerhalb
kürzester Zeit an zwei weiteren Standorten insgesamt acht zusätzliche
Belüfter installiert.