Berlin,
29.6.2020: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ruft alle Bürgerinnen und
Bürger auf, über den absurdesten Stadtgeländewagen 2020 abzustimmen.
Zuvor hatten sich 435 Menschen am Aufruf der DUH beteiligt und die
absurdesten Stadtpanzermodelle unter dem Hashtag #GoldenerGeier
nominiert. Nun stehen die fünf am häufigsten genannten und unsinnigsten
Geländewagen zur Wahl: Audi Q7 Plug-in-Hybrid, BMW X7, Range Rover
Sport, VW Amarok und Mercedes GLS. Dem Hersteller mit den meisten
Stimmen überreicht die DUH im August den Goldenen Geier.
Mit dem
Goldenen Geier tritt die DUH dem Trend zu übermotorisierten und für
Mensch wie Umwelt gefährlichen SUV entgegen. So plant VW, bis 2025 einen
SUV- und Geländewagen-Anteil an allen verkauften Autos von 50 Prozent
zu erreichen. Der Goldene Geier ist ein Appell an die Autobauer, die
Produktion von Monster-Geländewagen zu beenden und endlich auf
innovative, sparsame Pkw-Modelle zu setzen. Bis zum 20. Juli 2020 können
alle Interessierten unter www.duh.de/goldenergeier ihre Stimme abgeben.
Dazu Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Die
angebotenen Modelle der Hersteller werden immer schwerer, länger und
höher – wir brauchen aber leichte und effiziente Fahrzeuge. Mit
Rückenwind durch die Große Koalition produzieren die Hersteller munter
weiter immer unsinnigere panzerartige Ungetüme, durch deren Verkauf
besonders hohe Gewinne auf Kosten des Klimas und damit der Menschen
erzielt werden. Die deutsche Autobranche bedient ökonomisch wie
klimapolitisch mit ihrer Modellpolitik den falschen Trend. Wenn sie
nicht grundlegend umsteuert, wird sie den Wettbewerb für zukunftsfähige
Mobilität verlieren.“
Einer der nominierten Geländewagen,
der VW Amarok Aventura, ist 5,25 Meter lang und 2,24 Meter breit – er
passt damit nicht in eine normale Parklücke. Ein Mercedes GLS 63 AMG
muss mit einer Länge von 5,21 Metern und einer Breite von 2,16 Metern
seine Räder einklappen, um in eine normale Auto-Waschstraße einfahren zu
können. Drei nominierte Fahrzeuge sind über 1,80 Meter hoch und damit
größer als 75 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland. Das
höchstmotorisierte Modell verzeichnet unglaubliche 634 PS. Gleich
mehrere SUV-Kolosse in der Auswahl wiegen mehr als 2,6 Tonnen. Das
entspricht dem Durchschnittsgewicht von mehr als 30 erwachsenen Männern.
Der nominierte Plug-in-Hybrid Q7 von Audi emittiert im Realbetrieb auf
der Straße 302 g CO2/km. Das ist mehr als das Dreifache des geltenden
EU-Flottengrenzwerts von 95 g CO2/km. Die staatliche Förderung durch
eine Kaufprämie wurde indes gerade auf 3.750 Euro für dieses
Plug-in-Hybrid-Modell verdoppelt.
Jeder zur Wahl stehende
Geländewagen zeigt für sich die Absurdität des Trends zu immer größeren,
schwereren und höher motorisierten Pkw auf. Mit dem Goldenen Geier
können Bürgerinnen und Bürger die Hersteller zur Kursänderung
auffordern.
Aus über 400 Nominierungen haben es folgende fünf Geländewagen in die Endrunde geschafft:
Audi Q7 55 TFSI e quattro: Mehr als 5,06 Meter langer, 2,21 Meter breiter, 2,53 Tonnen schwerer Plug-in-Hybrid, 340 PS, 12,7 Liter Benzin/100km und 302g CO2/km auf der Straße gemessen.
BMW X7 M50i: 5,15 Meter lang, 2,55 Tonnen schwer, 530 PS mit 15 Liter Benzin/100km, und 357g CO2/km auf der Straße gemessen.
Range Rover Sport SVR: 4,88 Meter lang, über 2,22 Meter breit, 2,6 Tonnen schwer, 575 PS, mit 16,4 Liter Benzin/100 km und 390g CO2/km auf der Straße gemessen.
VW Amarok Aventura: 5,25 Meter lang, mehr als 2,24 Meter breit, 2,3 Tonnen schwer, 258 PS, 10,4 Liter Diesel /100km und 276g CO2/km auf der Straße gemessen.
Mercedes GLS 36 AMG: 5,21 Meter lang, 2,16 Meter breit, 2,6 Tonnen
schwer, 634 PS, schon das (geringer motorisierte) Vorgängermodell
verbraucht 19,3 Liter/100km und emittiert damit 459,3g CO2/km auf der
Straße.
Link:
Abstimmung zur Wahl des „Goldenen Geiers“: www.duh.de/goldenergeier