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Polizei Münster: Drei weitere Festnahmen im Missbrauchsfall

Durchsuchungen in vier Bundesländern/ Ermittlungen gegen drei weitere Tatverdächtige


Nachtrag zur Pressemitteilung "Festnahmen nach Vorwürfen des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern - Sieben Beschuldigte in Untersuchungshaft" (ots vom 6.6.20, 14:51 Uhr)

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Münster und der Polizei Münster

Nach Fortsetzung der intensiven Ermittlungen der EK Rose haben Polizisten heute (30.6.) in Nordrhein-Westfalen, Niedersachen und Hessen drei weitere mutmaßliche Tatverdächtige wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern festgenommen. Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen 26-jährigen Mann aus Aachen und zwei 29 und 49 Jahre alte Männer aus Hannover. Gegen einen 34-jährigen Tatverdächtigen aus Heiligenhaus, einen 36-Jährigen aus Langenhagen und einen 52-Jährigen aus Norderstedt werden weitere Ermittlungen geführt.

Im Rahmen einer konzertierten Aktion hatten die Beamten in den frühen Morgenstunden zeitgleich in den drei Bundesländern sowie in Schleswig-Holstein insgesamt acht Objekte durchsucht, um weitere Beweismittel aufzufinden und drei bereits im Vorfeld erwirkte Haftbefehle gegen den 26-jährigen Mann aus Aachen und die beiden 29 und 49 Jahre alten Männer aus Hannover zu vollstrecken. Insgesamt waren rund 180 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz.

Auf Grundlage des bislang ausgewerteten Videomaterials und der Aussagen des zehnjährigen Opfers war der 26-jährige Mann aus Aachen in den Fokus der Ermittler gerückt. Er soll sich Anfang Mai mit in der Laube der Kleingartenanlage des 27-jährigen Haupttäters in Münster aufgehalten und den Zehnjährigen an drei unterschiedlichen Tattagen und an drei unterschiedlichen Orten in Winterberg, Münster und in Dresden schwer sexuell missbraucht haben.

Der zweite mit Haftbefehl Festgenommene, ein 29-jähriger Mann aus Hannover, soll in engem Kontakt zum Hauptbeschuldigten und dem Zehnjährigen gestanden haben. Die bisherigen Ermittlungen belegen, dass der 29-Jährige bei einem Urlaub der beiden anwesend gewesen sein soll, bei dem auch Missbrauchshandlungen an dem Zehnjährigen vollzogen worden seien. Er steht damit im dringenden Tatverdacht, an schweren sexuellen Missbrauchshandlungen zum Nachteil eines Kindes teilgenommen zu haben. Der 29-Jährige wurde bei seinen Eltern im Großraum Frankfurt festgenommen. Dort stellten die Polizisten einen PC, einen Laptop und ein Handy sicher.

Der 49-jährige Hannoveraner soll sich des Öfteren mit dem Hauptbeschuldigten und dem zehnjährigen Missbrauchsopfer getroffen haben. Ihm wird vorgeworfen, mindestens in einem Fall das zehnjährige Opfer schwer sexuell missbraucht zu haben. Die Polizisten nahmen den 49-Jährigen mit Haftbefehl in seiner Wohnung in Hannover fest.

Der 36-jährige Mann aus Langenhagen soll sich nach bisherigem Ermittlungsstand im Juli 2019 mit dem Hauptbeschuldigten und dem zehnjährigen Missbrauchsopfer auf einem Campingplatz in Niedersachsen aufgehalten haben. Es ist anzunehmen, dass er sich hier an Tathandlungen beteiligte oder zumindest von diesen wusste.

Ebenso auf dem Campingplatz anwesend soll der 52-jährige Mann aus Norderstedt gewesen sein. Er soll in engem Kontakt zu den bereits im Zusammenhang mit dem Missbrauchsfall Festgenommenen gestanden haben. Inwieweit er sich aktiv an den Taten zum Nachteil des Zehnjährigen und anderen Kindern beteiligte ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Das Wohnmobil des 52-Jährigen stellten die Beamten sicher.

Der 34-jährige Tatverdächtige aus Heiligenhaus bei Velbert soll zwischen Dezember 2019 und Ende Mai 2020 Kontakt zu dem Hauptbeschuldigten gehabt haben. Zudem wurden seitens des LKA NRW insgesamt zwei Verfahren, 2009 wegen der Verbreitung von Kinderpornografie sowie 2010 wegen des Besitzes und der Beschaffung von Kinderpornografie geführt. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung und seines Pkws setzten die Beamten Datenspeicherspürhunde ein. Sie fanden ein aufblasbares Bett sowie Kinderspielzeug und einen Laptop in seinen Räumen.

Derzeit dauern die Durchsuchungsmaßnahmen an den unterschiedlichen Örtlichkeiten in Teilen noch an. Zum Ergebnis der Maßnahmen wird nachberichtet.



Titelbild: Polizei Nordrhein-Westfalen