Clemens Tönnies legt sein Amt als Aufsichtsratschef beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 nach 19 Jahren nieder. Das bestätigte der Klub am Dienstag. Zuvor hatte die Bild-Zeitung davon berichtet. Noch am Abend wurde sein bisheriger Stellvertreter Jens Buchta einstimmig zum neuen Vositzenden des Kontrollgremiums gewählt.
Tönnies begründete in seinem Rücktrittsgesuch an den Aufsichtsrat, den Vorstand sowie den Ehrenrat seine Entscheidung: "Ich möchte Sie heute informieren, dass ich den Aufsichtsratsvorsitz unseres Vereins mit sofortiger Wirkung niederlege und aus dem Gremium ausscheide. Meine Aufgabe ist es, mich aktuell voll und ganz auf mein Unternehmen zu konzentrieren, es erfolgreich durch die schwerste Krise seiner Geschichte zu führen", schrieb der 64-Jährige.
"Als Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats hat Clemens Tönnies ganz entscheidenden Anteil daran, dass sich der FC Schalke 04 in den vergangenen 26 Jahren als eines der sportlichen und wirtschaftlichen Schwergewichte in der Bundesliga etabliert hat. Wir wissen, wie schwer ihm diese Entscheidung gefallen ist, daher gebührt ihr unser höchster Respekt", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Vorstände Alexander Jobst und Jochen Schneider.
Buchta bedauerte die Entscheidung. Die Schalker Ultra-Bewegung dagegen hatte zuletzt nochmals intensiv den Abschied des milliardenschweren Fleischfabrikanten gefordert, der sich im vergangenen August in einer Rede rassistisch geäußert hatte. In Tönnies' Zerlegebetrieb in Rheda-Wiedenbrück hatte es zuletzt einen großen Corona-Ausbruch mit mehr als 1500 Fällen gegeben.© 2008-2020 Sport-Informations-Dienst