Der Deutsche Bundestag gab am Donnerstag auf seiner Sitzung mit großer Mehrheit grünes Licht für die 200 Millionen Euro schwere Finanzhilfe für die großen Profiligen Handball, Eishockey, Basketball und Volleyball sowie weitere betroffene Vereine in kleineren Sportarten. Begünstigt werden ebenfalls die Klubs der 3. Fußball-Liga sowie der Frauenfußball-Bundesliga.
Mit der Unterstützung des Bundes soll zumindest ein Teil der in der Pandemie entstandenen Verluste durch entgangene Zuschauereinnahmen kompensiert werden. Die Höhe der jeweiligen Zuschüsse wird auf höchstens 80 Prozent der erwarteten Ticketeinnahmen für den Zeitraum April bis Dezember begrenzt sein, die maximale Zuwendung beträgt 800.000 Euro. Beantragt werden muss die Förderung beim für den Sport zuständigen Bundesministerium des Innern (BMI), erste Gelder sollen ab September fließen.
"Mithilfe dieser wertvollen Unterstützung sind die Chancen deutlich verbessert, dass die Vielfalt der Vereins- und Verbandslandschaft in Deutschland erhalten bleiben kann", sagte Präsident Alfons Hörmann vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Zudem werden bis 2024 zusätzliche 600 Millionen Euro für ein Sportstätten-Sanierungs- und Investitionsprogramm bereitgestellt.
Dankbar für die Finanzhilfe zeigten sich auch die Vertreter der Profiligen, die durch die Ausfälle der für sie bedeutenden Zuschauererlöse stark betroffen sind. "Das ist ein erstes Zeichen, ein super Schritt", sagte Gernot Tripcke von der Deutschen Eishockey Liga (DEL) dem SID. Für dessen Amtskollegen Frank Bohmann von der Handball Bundesliga (HBL) ist die Unterstützung ein "tolles Zeichen", dies werde "manche Not lindern".
Die zu erwartenden 800.000 Euro pro Verein können jedoch nicht alle Probleme lösen. Tripcke rechnet für seine 14 DEL-Klubs vor: "Das wären rund elf Millionen bei einem Umsatz der Liga von insgesamt 130 bis 140 Millionen Euro." Aber, so erklärte CDU-Sportpolitiker Frank Steffel dem SID: "Durch das Hilfspaket können Lizenzen seriös erteilt werden, und die Wahrscheinlichkeit, dass die Ligen die Saison mit allen Mannschaften beenden werden, ist deutlich gestiegen."
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