Bundeskanzlerin Merkel dankt den älteren Menschen in Deutschland für ihr Verständnis und ihre Haltung in der Corona-Pandemie. Für die Älteren, die allein in ihren Wohnungen oder in Pflegeheimen lebten, sei das Schmerzhafteste sicher gewesen, "über lange Wochen die Kinder und Enkel nicht sehen, nicht einfach in den Arm nehmen zu können", so die Kanzlerin. "Trotz all dieser Härten habe ich bei vielen Älteren nicht Zorn, sondern häufig Verständnis für unsere Politik der notwendigen Kontaktbeschränkungen gefunden. Dafür danke ich sehr", sagt Merkel.
Auch in Zeiten, in denen das Virus gerade für ältere Menschen eine sehr reale Gefahr darstelle, dürfe es keine völlige Vereinsamung geben. "Menschen brauchen Menschen", betont die Kanzlerin. Bund und Länder hatten deshalb vereinbart, dass Bewohner in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern einerseits besonderen Schutz vor einer Infektion brauchen, aber gleichzeitig ihr Grundrecht auf Selbstbestimmung und Teilhabe zu achten ist. "Viele Alten- und Pflegeheime gehen vorbildlich und einfühlsam mit den Bedürfnissen ihrer Bewohner um und suchen nach guten und kreativen Lösungen." Verstärkte Corona-Tests - zum Beispiel auch bei asymptomatischen Personen in Pflegeeinrichtungen - werden künftig dabei helfen, noch mehr für die alten Menschen zu tun, so die Kanzlerin.
"Wir wollen kein Land sein, in dem die Straßen und Verkehrsmittel nur den Robustesten und den Jungen gehören und alle anderen, gerade Ältere, sich kaum heraustrauen, weil sie die Ansteckung fürchten", so Merkel. Jeder könne etwas sehr Einfaches tun, um den älteren Menschen seinen Dank auszudrücken - nämlich die grundlegenden Hygiene- und Abstandsregeln befolgen.
Die Kanzlerin wünscht sich, dass viele Hilfsinitiativen für Ältere, die während der Pandemie entstanden sind, Bestand haben werden. "Es wäre ein schöner Gedanke, wenn aus dieser schweren Prüfung für uns alle ein Gutes gekommen wäre", sagt die Kanzlerin, "dass nur im Miteinander der Generationen für alle ein gutes Leben liegt".
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