Münster (SMS) Oberbürgermeister Markus Lewe hat für die Stadt Münster
den ICAN-Städteappell zum Verbot von Atomwaffen unterzeichnet. Das
internationale Bündnis ICAN, das 2017 mit dem Friedensnobelpreis
ausgezeichnet wurde, setzt sich wie der Zusammenschluss "Bürgermeister
für den Frieden" (Mayors for Peace), dem OB Lewe auf Beschluss des Rates
beigetreten ist, für die vollständige Abschaffung von Nuklearwaffen
ein. Der Städteappell ist besonders aktuell, weil nach dem Ende des
INF-Abrüstungsvertrags jetzt wieder eine atomare Rüstungsspirale mit
Mittelstreckenraketen droht.
"Die Stadt Münster ist zutiefst besorgt über die immense Bedrohung, die Atomwaffen für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt darstellen. Wir sind fest überzeugt, dass unsere Einwohner und Einwohnerinnen das Recht auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben", heißt es in dem Appell. Gemeinsam mit weiteren 56 Städten und Kreisen allein in Deutschland stellt der Oberbürgermeister fest: "Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und lang anhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen 2017 und fordern die Bundesregierung zu deren Beitritt auf."
Das Bündnis ICAN setzt sich für Völkerverständigung, die Ächtung von Atomwaffen, für Abrüstung und Frieden ein. Es hat den Prozess zum UN-Vertrag für ein Atomwaffenverbot begleitet. Nun wirbt es in einer Kampagne dafür, dass auch die Bundesregierung und weltweit weitere Regierungen dem Vertrag beitreten.
Für die Unterzeichnung des Appells durch die Friedensstadt Münster gab es mehrere Initiativen. Dazu lag ein Antrag der SPD-Ratsfraktion vor. Außerdem wandten sich die "Arztinnen und Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs und in sozialer Verantwortung" (IPPNW) und die "Internationale buddhistische Vereinigung" (SGI-D) an die Stadt.
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