Köln - (ots) - Seit April ist die politische Stimmung in Deutschland nahezu unverändert. Daran ändert sich auch im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer nichts. Die FDP legt gegenüber der Vorwoche einen Prozentpunkt zu, die Linke verliert einen Prozentpunkt. Die Union liegt weiterhin 24 Prozentpunkte vor der SPD und 20 Prozentpunkte vor den Grünen.
Die traditionellen Wählerlager haben sich gegenüber der Bundestagswahl im September 2017 nicht verändert. Das "bürgerliche" Lager aus CDU/CSU und FDP kam 2017 auf 43,6 Prozent und würde derzeit 44 Prozent erreichen. Das "linke" Wählerlager aus SPD, Grünen und Linke erreichte 2017 38,6 Prozent und könnte derzeit mit 39 Prozent rechnen. 1998, bei der letzten Wahl mit Bundeskanzler Helmut Kohl als Unions-Kandidaten, kamen die bürgerlichen Parten zusammen auf 41,3 Prozent, das linke Lager erreichte mit Gerhard Schröder als Kanzlerkandidat der SPD 52,7 Prozent.
Wenn
jetzt der Bundestag neu gewählt würde, könnten die Parteien mit
folgendem Ergebnis rechnen:
- CDU/CSU 38 Prozent (Bundestagswahl 32,9%),
- SPD 14 Prozent (20,5%),
- FDP 6 Prozent (10,7%),
- Grüne 18 Prozent (8,9%),
- Linke 7 Prozent (9,2%),
- AfD 10 Prozent (12,6%).
- 7 Prozent würden sich
für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%).
Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen entspricht mit 24 Prozent dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).
Kanzlerkandidatur: Laschet und Merz würden gegen Scholz und Habeck verlieren, Söder würde gegen beide gewinnen
Mit
der Wahl des künftigen Vorsitzenden der CDU rückt auch die Entscheidung
über den gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Unionsparteien näher.
forsa hat im Auftrag der Mediengruppe RTL ermittelt, welcher der drei derzeit denkbaren Kanzlerkandidaten (Armin Laschet, Friedrich Merz, Markus Söder) momentan gegen die wahrscheinlichen Konkurrenten von SPD (Olaf Scholz) und Grünen (Robert Habeck) die größten Chancen hätte.
Wenn
die Bundesbürger den Bundeskanzler direkt wählen könnten, lägen Merz
und Laschet beide hinter Scholz und Habeck.
- Merz würde 17 Prozentpunkte
schlechter als Scholz und 5 Prozentpunkte schlechter als Habeck
abschneiden.
- Laschet läge 24 Prozentpunkte hinter Scholz und 9 Prozentpunkte hinter Habeck.
- Markus Söder hingegen hat einen Vorsprung von 14 Prozentpunkten vor Scholz und 22 Prozentpunkten vor Habeck.
Die
Ergebnisse im Einzelnen:
- Olaf Scholz erreicht 37 Prozent gegen
Friedrich Merz (20%), 39 Prozent gegen Armin Laschet (15%) und 26
Prozent gegen Markus Söder (40%).
- Robert Habeck erreicht 31 Prozent gegen Merz (26%), 30 Prozent gegen Laschet (21%) und 24 Prozent gegen Söder (46%).
Auch die CDU-Anhänger würden dem bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef mehrheitlich den Vorzug geben gegenüber den Kandidaten aus der CDU: Söder würde bei einem Duell mit Scholz oder Habeck jeweils von über 60 Prozent der CDU-Anhänger gewählt. Merz käme auf 34 beziehungsweise 38 Prozent, Laschet auf 24 beziehungsweise 28 Prozent. Über 90 Prozent der CSU-Anhänger würden bei den Alternativen Scholz und Habeck Söder wählen.
Die
Daten wurden im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 6. bis 10. Juli 2020
erhoben. Datenbasis: 2.500 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-2,5
Prozentpunkte.
RTL/ntv-Trendbarometer