Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat den Großen Preis der Steiermark gewonnen. Der Mercedes-Pilot aus Großbritannien verwies bei seinem 85. Grand-Prix-Sieg und dem zweiten auf dem Red-Bull-Ring nach 2016 seinen finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas (Finnland) und den Niederländer Max Verstappen im Red Bull auf die Plätze.
Für Sebastian Vettel (Heppenheim) war das zweite Saisonrennen nach einem Crash mit seinem Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc bereits nach der ersten Runde beendet. Der 22-jährige Monegasse Leclerc musste seinen beschädigten Boliden nach vier Runden abstellen. Das Rennen selbst war eine Machtdemonstration Hamiltons.
"Was für ein verrücktes Jahr. Aber dann ist man doch wieder hier und fährt auf diesem Niveau mit dieser Leistung", sagte der souveräne Pole-Setter: "Nach dem schwierigen letzten Wochenende ist das ein großer Schritt nach vorne. Ich finde es toll, dass es nächste Woche wieder ein Rennen gibt."
Bottas, der vor Wochenfrist an identischer Stelle das Saison-Auftaktrennen Großer Preis von Österreich gewonnen hatte, verteidigte seine WM-Führung erfolgreich. "Für mich war es Schadensbegrenzung, Lewis war schneller über das Wochenende", sagte der Finne. Mit 43 Punkten liegt er nur noch knapp vor Hamilton (37), der seinen siebten WM-Titel und damit die Egalisierung der Rekordmarke von Michael Schumacher anpeilt. Vettel hat nach Rang zehn in der Vorwoche nur einen WM-Punkt auf dem Konto.
"Ich weiß nicht, welche Lücke Charles gesehen hat", sagte Vettel am RTL-Mikrofon: "Ich hatte keinen Platz, woanders hinzufahren." Er werde mit Leclerc, mit dem er schon 2019 in Brasilien einen kapitalen Unfall hatte, über den Crash "reden, und dann ist das Thema auch durch", so Vettel.
Bereits nach drei Kurven wurde Vettels SF1000 vom Boliden des Monegassen seitlich getroffen, der Heckflügel am Ferrari mit der Startnummer fünf wurde abgerissen, Vettel musste seinen Wagen in der Box abstellen. Leclerc holte sich zunächst einen neuen Frontflügel, während das Safety Car auf die Strecke rollte. Nach fünf Runden war aber auch für ihn Schluss.
Der 22-Jährige nahm alle Schuld auf sich. "Die Situation war mein Fehler, Seb hat da nichts falsch gemacht", sagte Leclerc bei RTL: "Ich bin schon ins Risiko gegangen, weil ich wusste: Es musste in der ersten Runde etwas Besonderes passieren, damit hier etwas gehen kann. Jetzt sind beide Autos draußen, und ich bin schuld."
In der kommenden Woche macht der Formel-1-Zirkus auf dem Hungaroring vor den Toren Budapests Station (Sonntag, 15.10 Uhr/RTL und Sky).
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