Gerechtigkeit für die Opfer
Ob in Sierra Leone, Syrien, Myanmar oder Irak: zunehmend wird sexualisierte Gewalt als Taktik in bewaffneten Konflikten eingesetzt. Der UN-Sicherheitsrat beschäftigt sich heute mit diesem Thema. Unter Leitung von Außenminister Heiko Maas wird der Fokus der Debatte darauf liegen, wie Gerechtigkeit für die Opfer geschaffen und die Strafverfolgung der Täter verbessert werden kann.
Außenminister Maas sagte dazu:
„Wir
können und müssen den Verpflichtungen, die wir mit der Resolution 2467
eingegangen sind, Taten folgen lassen, um Überlebende konfliktbezogener
sexualisierter Gewalt zu schützen und zu stärken und sie ins Zentrum
unseres Handelns zu stellen.“
„Täter müssen zur Verantwortung gezogen werden“
Vier
Punkte müssen künftig im Fokus stehen, so Maas weiter.
- Es muss
gewährleistet werden, dass Überlebende die notwendige medizinische und
rechtliche Unterstützung bekommen, die sie benötigen.
- Zudem müssen
Frauen eine zentrale Rolle in Friedensprozessen spielen, denn ohne die
Gleichstellung der Geschlechter bleiben dauerhafter und nachhaltiger
Frieden unerreichbar.
- Auch Sanktionen müssen künftig eine größere Rolle spielen, betonte Maas, ebenso wie die strafrechtliche Verfolgung:
- „Täter müssen zur Verantwortung gezogen werden.“
Resolution 2467: Überlebende im Mittelpunkt
Die Resolution 2467 wurde im April 2019 unter deutschem Vorsitz im Sicherheitsrat verabschiedet. Sie ist Teil der Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“, die ein Schwerpunktthema der deutschen Mitgliedschaft im Sicherheitsrat ist. Mit der Resolution werden die Überlebenden sexualisierter Gewalt in den Mittelpunkt gestellt. Dazu gehört der Zugang zum nationalen Rechtsweg ebenso wie die Sicherung der Existenz der Betroffenen.
Mit der Resolution zeigt
der Sicherheitsrat auch seine Entschlossenheit, die Verantwortlichen für
sexuelle Gewalt stärker zur Rechenschaft zu ziehen. Konfliktparteien
weltweit werden aufgefordert, sexuelle Gewalt sofort zu beenden und in
Zukunft zu verhindern. Die Resolution stärkt die Rechenschaftspflicht
der Konfliktparteien, es geht darum, die Mechanismen zu verbessern, mit
denen überprüft werden kann, ob Konfliktparteien ihre Verpflichtungen
zum Schutz vor sexueller Gewalt einhalten. Wenn Konfliktparteien gegen
ihre Verpflichtungen verstoßen, sollen Sanktionen verhängt werden
können.
UNHCR-Sondergesandte Angelina Jolie nimmt teil
Hochrangige und prominente Sprecherinnen und Sprecher werden die Mitglieder des höchsten UN-Gremiums
über verschiedene Aspekte von sexualisierter Gewalt informieren. An der
Sitzung nehmen Expertinnen und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft
teil, ebenso wie UNHCR-Sondergesandte Angelina Jolie.
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