(Tobias
Hachmann) Auf einer Pressekonferenz wurde am gestrigen Freitag die
erfolgreiche Bewilligung einer Machbarkeitsstudie bekanntgegeben, die
prüft: Inwiefern ist es möglich, innerhalb des Maximilianparks ein
Gartenkompetenzzentrum zu entwickeln? Dazu traten im Rathaus Hamm
folgende Sprecher auf:
- Oberbürgermeister
Thomas Hunsteger-Petermann
-
Nina Frense:
Beigeordnete
für den Bereich Umwelt und Grüne Infrastruktur im Regionalverband
Ruhr (RVR). Sie spielte bei der Bewilligung der Machbarkeitsstudie
eine entscheidende Rolle, da sie zusätzlich als Geschäftsführerin
der „IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH“ agiert. Die letztgenannte
Gesellschaft ist dafür zuständig, die Internationale
Gartenbauausstellung (IGA) im Ruhrgebiet zu planen und vorzubereiten.
Die „IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH“ wurde im Januar 2020 als
Zusammenschluss des RVR, den Städten Dortmund, Duisburg und
Gelsenkirchen sowie der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH
(DBG) gegründet.
- Monika
Simshäuser:
Aufsichtsratsvorsitzende des Maximilianparks
- Björn
Pförtzsch:
Uentroper Bezirksvorsteher. Er gehört zusammen mit Monika Simshäuser
zum Aufsichtsrat des Maximilianparks.
- Joachim
Horst:
Stadtplanungsamt Hamm
Oberbürgermeister Thomas
Hunsteger-Petermann eröffnete die Pressekonferenz mit einer
Begrüßung aller Redner und Zuhörer. Er umriss kurz einleitend,
dass die Machbarkeitsstudie mit Fördermitteln aus dem
Maßnahmenprogramm "Grüne Infrastruktur 2030" finanziert
werde. Daran knüpfte anschließend Nina Frense an: Die "Grüne
Infrastruktur 2030" sei ein Programm des RVR, mit dem der
Regionalverband die Natur im Ruhrgebiet grüner ausbauen und für den
Klimaschutz werben will. Frense bewarb die Entstehung eines
Gartenkompetenzzentrums als optimale Möglichkeit, auch die Bürger
persönlich in diese Ziele des RVR miteinzubeziehen: In einem solchen
Zentrum könnte den Besuchern des Maximilianparks klimarelevantes
Wissen vermittelt werden – zum Beispiel wie sich besonders
resistente Blumen anbauen lassen und wie man mit der eigenen privaten
Gartengestaltung zur Aufrechterhaltung von Flora und Artenvielfalt
beitragen kann.
Joachim Horst teilte Frenses Vorstellung,
das Gartenkompetenzzentrum vor allem für die Weitergabe von
botanischem Wissen an die einzelnen Bürger zu nutzen. Er wies aber
zugleich darauf hin, dass das dazugehörende Konzept noch
ausformuliert werden muss. Monika Simshäuser griff die besagte Idee
noch stärker auf: Anstatt von einem „Gartenkompetenzzentrum“
wolle sie lieber von einer „westfälischen Gartenakademie“
sprechen, die „in NRW absolut individuell und einmalig ist“. Sie
argumentierte, dass das Know-how rund um den Garten genau in die
aktuelle Zeitschneise und deren Entwicklungen passt: Bedingt durch
die aktuelle Corona-Krise gäbe es in Hamm einen erhöhten Bedarf
nach Kleingärten. Die Pandemie bewege auch zu einer stärkeren
Bindung an die Natur, indem sie die Bürger dazu bringe, immer mehr
auf Heimaturlaub im eigenem Land zurückzugreifen: Viele werden ihren
Reisetourismus in Zukunft durch Radtouren und Ähnliches ersetzen.
Kurz: Für Simshäuser würde die Errichtung einer „westfälischen
Gartenakademie“ einen aktuellen Trend aufgreifen. Auch betrachtet
sie das Gartenkompetenzzentrum als Tourismus-Magneten für Hamm.
Björn Pförtzsch plädierte dafür, die beiden Namen
„Gartenakademie“ und „Gartenkompetenzzentrum“ parallel zu
verwenden: Der erste werbe dafür, dass man in Hamm vielleicht sogar
wissenschaftliche Kongresse zum Thema Botanik stattfinden lassen
könne, der zweite spreche eher die Bürger an. Beides sei
miteinander zu kombinieren. Auch pochte Pförtzsch auf eine schnelle
Entscheidung: Im Ausschuss des Maximilianparks habe er bereits seit
fünf Jahren mit insgesamt 13 Leuten genaue Pläne für das
Gartenkompetenzzentrum entwickelt. Man benötige jetzt nur noch das
Geld, um diese Pläne umzusetzen.
Oberbürgermeister
Hunsteger-Petermann sah sich nach all diesen Visionen am Ende dazu
genötigt, die Euphorie etwas zu bremsen: „Ich muss sie daran
erinnern, dass nur eine Machbarkeitsstudie bewilligt wurde, aber es
gibt keinen Bewilligungsbescheid für den Bau des
Gartenkompetenzzentrums.“ Erst aus dem Ergebnis der
Machbarkeitsstudie werde sich ergeben, was für Kosten auf die Stadt
Hamm zukommen. Ebenso sei auch erst dann klar, ob der Maximilianpark
- und damit auch die Stadt Hamm – selber dabei langfristig Gewinne
macht. Letzteres sprach Hunsteger-Petermann als Bedingung dafür aus,
dass die Stadt dem Gartenkompetenzzemtrum zustimmt.
Also muss
doch noch spätestens bis zum 31.12.2020 abgewartet werden – denn
an diesem Datum muss das Ergebnis der Machbarkeitsstudie vorgelegt
werden.
Text und Fotos: Tobias Hachmann
Machbarkeitsstudie für Gartenkompetenzzentrum
Zwecks einer Beteiligung an der Internationalen Gartenbauausstellung 2027 soll im Maximilianpark ein Gartenkompetenzzentrum errichtet werden. Dazu wurde eine Machbarkeitsstudie bewilligt, über die auf einer Pressekonferenz am 17. Juli informiert wurde. Tobias Hachmann war für uns vor Ort.