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Tausende Menschen fliehen vor Großbränden in Kalifornien

Das Tick Fire war am Donnerstagnachmittag im nördlich von Los Angeles gelegenen Santa Clarita ausgebrochen. Wegen heftiger Winde geriet es außer Kontrolle, binnen kurzer Zeit wurden mehr als 2000 Hektar Land zum Raub der Flammen

Eine Reihe von Großbränden hat Kalifornien erneut im Griff. In der Nähe von Los Angeles forderten die Behörden am Donnerstag rund 50.000 Menschen auf, ihre Häuser zu verlassen, und auch in der Weinbauregion nördlich von San Francisco gelang es den Behörden nicht, einen seit Mittwochabend wütenden Brand unter Kontrolle zu bringen. Erneut wurde zehntausenden Haushalten der Strom abgeschaltet.

Das Tick Fire war am Donnerstagnachmittag im nördlich von Los Angeles gelegenen Santa Clarita ausgebrochen. Wegen heftiger Winde geriet es außer Kontrolle, binnen kurzer Zeit wurden mehr als 2000 Hektar Land zum Raub der Flammen. Mehrere Häuser und Gebäude brannten nieder, eine Autobahn sowie mehrere Straßen mussten gesperrt werden. 

500 Feuerwehrleute waren im Einsatz, konnten die Brände jedoch zunächst nicht eindämmen. Ein Feuerwehrsprecher rief alle Bewohner in dem Gebiet auf, sich in Sicherheit zu bringen.

In Kalifornien wüten derzeit mehrere Waldbrände. Wegen der anhaltend hohen Temperaturen, heftiger Windböen und geringer Feuchtigkeit gilt im gesamten Westküstenstaat Alarmstufe Rot.

In der Weinbauregion im Norden Kaliforniens ordneten die Behörden ebenfalls Zwangsevakuierungen an. Das Kincade-Feuer im Landkreis Sonoma brach am Mittwochabend aus und breitete sich bis Donnerstag auf eine Fläche von 6500 Hektar aus. Rund 2000 Einwohner der Gemeinde Geyserville und Umgebung wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Wer noch in Geyerville sei, solle "sofort" gehen, erklärte der Büro des Sheriffs von Sonoma.

Vielen Einwohnern der Kleinstadt gelang es nur knapp, das Nötigste zusammenzuraffen und zu flüchten. "Wir dachten, der Brand sei noch ein paar Meilen entfernt, aber wir haben nicht mit dem Wind gerechnet", sagte der 68-jährige Times Dwight Monson der "Los Angeles Times". Bis sich seine Familie auf den Weg ins Tal machen konnte, hätten die Flammen bereits die Ränder seiner Ranch erreicht.

Was das Kincade-Feuer ausgelöst hatte, war zunächst unklar. Der örtliche Energieversorger PG&E berichtete jedoch von einem Vorfall an einer seiner Hochspannungsleitungen in der Nähe des Brandherds. Örtlichen Medienberichten zufolge soll der Brand sieben Minuten später begonnen haben.

Im vergangenen November hatten beschädigte Stromleitungen von PG&E den verheerendsten Waldbrand in der Geschichte des Bundesstaats Kalifornien ausgelöst. Damals fielen insgesamt 86 Menschen den tödlichen Feuerwalzen zum Opfer. 

Um Brände zu vermeiden, schalten PG&E und andere Energieversorger inzwischen immer wieder zur vorsorglichen Überprüfung von Hochspannungsleitungen den Strom ab. Davon betroffen waren am Donnerstag 180.000 Kunden im Norden und tausende weitere Haushalte im Süden des Bundesstaats. Dort wurden zudem ähnliche Maßnahmen für insgesamt 300.000 Haushalte erwogen.

ans/ck

Foto: AFP