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Jahresbericht Weltkirche 2019

Erzbischof Schick: Hilfe leisten, wo diese am meisten gebraucht wird. Nachhaltigkeit, Ganzheitlichkeit und Armenorientierung sind die Prinzipien.“

 

Der Jahresbericht Weltkirche 2019 über das weltkirchliche Engagement der katholischen Hilfswerke, Missionsorden und Bistümer liegt vor. Er wird von der Konferenz Weltkirche herausgegeben, in der die Träger weltkirchlicher Arbeit der katholischen Kirche in Deutschland versammelt sind.

 

Der Bericht informiert über die pastoralen und sozialen Hilfsprojekte, über Bildungsarbeit und besondere Aktionen. Die Finanzstatistik gibt Rechenschaft über Herkunft und Verwendung der Hilfsgelder. Diese Zahlen belegen den Umfang der weltkirchlichen Arbeit: Mit 591,6 Millionen Euro haben Bistümer, Hilfswerke und Missionsorden im vergangenen Jahr Projekte in Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa gefördert. Das Geld stammt überwiegend – neben öffentlichen Mitteln – aus Spenden, Kollekten und kirchlichen Haushaltsmitteln. Direkte Überweisungen von katholischen Pfarreien, Verbänden, Vereinen, Stiftungen und Schulen sind in dieser Zahl nicht berücksichtigt, da sie zentral schwer zu erfassen sind. Die tatsächliche Summe liegt also höher.

 

Der Vorsitzende der Konferenz Weltkirche, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), hebt in seinem Vorwort den „beeindruckenden Umfang der weltkirchlichen Arbeit“ hervor. Zwar seien die Rekordsummen der vergangenen Jahre nicht erreicht worden. Dennoch zeigten die Zahlen: „Die deutschen Katholiken finden sich mit Armut und Not in der Welt nicht ab. Sie leisten Hilfe, wo diese am meisten gebraucht wird. Nachhaltigkeit, Ganzheitlichkeit und Armenorientierung sind ihre Prinzipien.“

 

Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. In den großen weltkirchlichen Aktionen 2019/2020 legen die katholischen Hilfswerke und Diözesen daher gemeinsam den Fokus auf Frieden und Versöhnung. Dies greift der thematische Teil des Jahresberichts auf. Mehrere Artikel beleuchten den Frieden stiftenden Charakter der Religion ebenso wie die Gefahr, dass Religionsführer sich für politische Zwecke, Kriege und Bürgerkriege instrumentalisieren lassen.

 

Angesichts der Corona-Pandemie mahnt Erzbischof Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, das Weltgemeinwohl in den Mittelpunkt des politischen Handelns zu stellen: „Solidarität, Gerechtigkeit und Einheit weltweit sind unerlässliche Bedingungen für eine Zukunft in Freiheit und Sicherheit für die ganze Menschheit.“

 

Hintergrund

Der „Konferenz Weltkirche“ gehören Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, der (Erz-)Bistümer, der Deutschen Ordensobernkonferenz, der weltkirchlichen Hilfswerke (Adveniat, Caritas international, Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, Misereor, Missio Aachen und München, Renovabis, Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken), der Verbände und anderer weltkirchlich tätiger Einrichtungen in Deutschland an. Der Jahresbericht bietet neben einem Themenschwerpunkt und einem Statistikteil einen inhaltlichen Überblick über die vielfältige internationale Arbeit der beteiligten Organisationen.