Baiersbrunn - (ots) - Brennen beim Wasserlassen, andauernder Harndrang, trüber Urin, eventuell mit Blutbeimengungen: Eine Blasenentzündung ist mehr als lästig. Frauen sind besonders häufig betroffen, weil ihre Harnröhre kürzer ist und näher am Darmausgang liegt. Bakterien können so schneller in die Blase aufsteigen. Wurde der Infekt früher regelhaft mit Antibiotika behandelt, weiß man inzwischen, dass er bei sonst gesunden Frauen meist auch ohne ausheilt. "Ausreichend trinken, Ruhe, Wärme und entzündungshemmende Schmerzmittel über mehrere Tage reichen oft", sagt Dr. Sulafah El-Khadra, Landesvorsitzende Berlin des Berufsverbands der Deutschen Urologen im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".
Diabetikerinnen sind anfälliger
Bei Diabetikerinnen sieht das anders aus. Sie haben - auch wegen Veränderungen in der Auskleidung der Harnwege - eine größere Anfälligkeit, doch können sie den Infekt auch ohne Antibiotika bewältigen. Wichtige Voraussetzung: Es dürfen keine relevanten Begleiterkrankungen, etwa eine Nierenschwäche, vorliegen. Diabetikerinnen sollten bei einer Blasenentzündung auf alle Fälle zum Hausarzt gehen und die Entscheidung gemeinsam mit ihm treffen. "Menschen mit Diabetes, die öfter mit Harnwegsinfekten zu tun haben, sollten optimale Zuckerwerte anstreben", betont Professorin Dr. Eva Hummers, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin an der Universitätsmedizin Göttingen.
Dauer des Infekts: zirka eine Woche
Ob mit oder ohne Antibiotikum: Ein Blaseninfekt ist meist nach einer
Woche ausgestanden. Bei einem schlecht eingestellten Diabetes hilft in
der Regel eine auf den Erreger abgestimmte antibiotische Behandlung.
"Diabetes Ratgeber" 7/2020