Zum gefürchteten Stellenabbau bei Daimler kommt es in Deutschland vorerst nicht: Stattdessen kürzt der Autobauer für ein Jahr Arbeitszeit und Gehalt tausender Beschäftigter. Um die Lohnkosten zu senken, arbeiten die Mitarbeiter in der Verwaltung und in "produktionsnahen Bereichen" ab Oktober bis einschließlich September 2021 durchschnittlich zwei Stunden pro Woche weniger und bekommen entsprechend weniger Lohn, wie Daimler am Dienstag mitteilte.
Konzernleitung und Betriebsrat einigten sich demnach auf neue "Eckpunkte zur Personalkostensenkung" und wollen Daimler damit in der Corona-Krise entlasten. Die Einigung sieht nach Konzernangaben auch vor, dass kein Mitarbeiter in Deutschland für das Geschäftsjahr 2020 eine Ergebnisbeteiligung erhält. Für das vergangene Jahr hatte diese Beteiligung 600 Euro betragen. "Das tarifliche Zusatzgeld 2021 wird ebenfalls verpflichtend für alle in bezahlte Freistellungstage gewandelt", erklärte Daimler weiter.
Personalvorstand Wilfried Porth dankte den Mitarbeitern "für ihren wichtigen zeitlich befristeten Beitrag, um diese Krise gemeinsam zu bewältigen". Über die genaue Umsetzung der Vereinbarung wollen Vorstand und Betriebsrat in den kommenden Wochen beraten. Ende 2019 beschäftigte Daimler in Deutschland insgesamt 174.000 Mitarbeiter. Wieviele von ihnen genau von den Kürzungen betroffen sind, teilte der Konzern auch auf Nachfrage nicht mit.
dwo/ilo
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