Münster - (pbm/al) - Am 1.August gestalten Lutz Wagner am Violoncello und Domorganist Thomas Schmitz das Konzert. Beginn ist 1.9, Samstag um 20 Uhr. Den - teils eher weniger bekannten - Komponisten Marcel Dupré, Flor Peeters, Hermann Schroeder und Ernest Bloch ist jedoch gemein, dass sie weniger für „zeitgenössische“ - im Sinne von avantgardistischer - Tonsprache stehen. Vielmehr waren sie stets der klassischen Dur-/Moll-Tonalität im spätromantischen Erbe verpflichtet, die sie anzureichern verstanden.
Das Programm wird eröffnet mit der Sonate a-Moll für Cello und Orgel (entstanden 1966) von Hermann Schroeder. In seinen frühen Werken steht er ganz offensichtlich noch in der Tradition etwa von Max Reger, wenngleich deutlich „orgelbewegt“ angehaucht.
Spätromantische Chromatik steht hier neobarocken Spielfiguren und teils leicht spröder Klanglichkeit gegenüber. Flor Peeters hat zwar nicht in Frankreich studiert, war aber insbesondere Marcel Dupré freundschaftlich eng verbunden. Seine „Liedvariationen“ sind einerseits ebenfalls teils neobarocker Faktur, andererseits ist das ganze Werk in Anlehnung an Duprés „Noël“-Variationen entstanden, sowohl in formaler wie auch in klanglicher Hinsicht.
Elemente beziehungsweise Einflüsse der französischen Spätromantik sind vor allem. im Finale unüberhörbar.
Im Anschluss erklingt von Marcel Dupré, dem jahrzehntelangen Organist an der Pariser Basilika St.-Sulpice, die Sonate op. 60 in a-Moll für Violoncello und Orgel, 1964 entstanden.
Es folgt „Cortège et Litanie“ für Orgel solo.
Zum Abschluss wird „Prayer“ (Gebet) von Ernest Bloch (aus der Sammlung „Jewish Life“)zu hören sein. Lutz Wagner, geboren in Nienburg/Weser, studierte in Hannover und Düsseldorf. Meister-und Kammermusikkurse bei Lehrern wie André Navarra, Marcio Carneiro, Jürgen Kussmaul, Jost Michaels vervollständigten seine Ausbildung. Er ist Preisträger des Louis-Spohr-Preises und des „Internationalen Streichquartett-Wettbewerbs“ in Bubenreuth.
Wagner war Solocellist unter anderem der Klassischen Philharmonie Bonn und ist seit 1991 beim Sinfonieorchester Münster. Hinzu kommen vielfältige solistische und kammermusikalische Aktivitäten, unter anderem als Cellist des Movendo Klavierquartetts und FarrencTrios. Lutz Wagner hat Aufnahmen für den Rundfunk und auf CD eingespielt.
Thomas Schmitz wurde in Köln geboren. Nach Studien in Stuttgart und Teilnahme an etlichen Meisterkursen war er als Kirchenmusiker in Oppenweiler (Württemberg), an der Katholischen Stadtpfarrkirche Nürtingen/Neckar und als Dekanatskirchenmusiker in Freudenstadt (Schwarzwald) tätig. Seit 2003 ist er Domorganist am St.-Paulus-Dom Münster und hat zudem seit 2011 einen Lehrauftrag für Künstlerisches Orgelspiel an der Musikhochschule/WWU Münster. Aufgrund der aktuellen Situation sind beim Konzert bis zu 180 Besucherinnen und Besucher, je nachdem, ob Einzelpersonen oder in einem Hausstand wohnend, zugelassen. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Um Spenden wird gebeten.
Bildunterschrift: Mit Musik aus dem 20. Jahrhundert gestalten Lutz Wagner (links) und Thomas Schmitz das Konzert im St.-Paulus-Dom Münster.
Foto: Andreas Denhoff