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Betrug und Einschüchterung bestimmen die Wahl

In Belarus hat die Präsidentschaftswahl begonnen. Die Wahllokale öffneten am Sonntag um 07.00 Uhr (MESZ). Der mit harter Hand regierende Amtsinhaber Alexander Lukaschenko kandidiert für eine sechste Amtszeit - ...

... - er ist bereits seit zweieinhalb Jahrzehnten an der Macht. Beobachter rechnen zwar mit einem klaren Sieg Lukaschenkos. Die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja hat in den Wochen vor der Wahl aber massiv an Zustimmung gewonnen.

Die vorzeitige Stimmabgabe begann schon am Dienstag. Nach offiziellen Angaben gaben bereits mehr als 30 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Sonntag ist aber der eigentliche Wahltag. Die Wahllokale sind bis 19.00 Uhr (MESZ) geöffnet. In einem Wahllokal in Minsk trugen am Sonntagmorgen einige Wähler weiße Armbänder - das Erkennungszeichen der Anhänger Tichanowskajas.

Die 37-Jährige trat an, nachdem ihr Mann, der bekannte Blogger Sergej Tichanowski, inhaftiert und von der Wahl ausgeschlossen wurde. Tausende Menschen nahmen an ihren Wahlkampfveranstaltungen teil, obwohl die Behörden vor der Wahl massiv gegen die Opposition vorgingen.

Internationale Beobachter sind zu der Abstimmung nicht zugelassen. Schon die vergangenen vier Urnengänge in der ehemaligen Sowjetrepublik wurden wegen Betrugs und Einschüchterungen von unabhängigen Beobachtern nicht anerkannt.

mid

© Agence France-Presse