Münster, 10. August 2020. Die Verlagerung ist abgeschlossen, die Zukunft kann beginnen: Fast 70 Jahre lang produzierte die Firma Schlatter, ehemals Emil Jäger, am Dahlweg 105 auf einer Fläche von fast 11.000 Quadratmetern. Von dem Standort übrig geblieben sind die historischen Hallen und Bürogebäude. Sie hatten dem international agierenden Maschinenbauer keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr geboten. Großes Wachstums- und Innovationspotenzial verspricht sich das Unternehmen mit 160 Mitarbeitern dagegen von dem neuen Firmensitz im Industriegebiet Hessenweg.
„Die Entwicklung der Firma Schlatter dient als ausgezeichnetes Beispiel für Standortsicherung“, erklären die Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH (WFM), Christine Zeller und Robin Denstorff. Die WFM hatte Schlatter bei der Standortsuche intensiv begleitet und mit dem Grundstücksverkauf am Hessenweg einen wesentlichen Beitrag für die künftige Entwicklung des Global Players geleistet. Zum einen seien für das Unternehmen mit der entsprechenden Fläche neue Spielräume geschaffen worden. Des Weiteren blieben Münster langfristig Facharbeitskräfte im industriellen Sektor, einem wesentlichen Standbein der hiesigen Wirtschaft, erhalten. Schlatter zählt aktuell 160 Mitarbeiter, darunter 21 Auszubildende. Nach Unternehmensangaben könnte die Beschäftigtenzahl mittelfristig wieder über 200 steigen. Und das verdient Respekt: „Schlatters Investition ist ein Gewinn für den Wirtschaftsstandort Münster und eine bedeutende Weichenstellung für das weitere Wachstum des Betriebs.“
Auch der Geschäftsführer der Schlatter Deutschland GmbH & Co. KG, Harald Reich, bewertet die Entwicklung als einen der „bedeutendsten Meilensteine“ in der Firmengeschichte. Unter der Marke Jäger fertigt die Schlatter Gruppe in Münster technologisch führende Web- und Ausrüstungsmaschinen für Papiermaschinen-Bespannungen sowie Drahtgewebe und -gitter. Dafür stehen im Industriegebiet Hessenweg nun auf einer Nutzfläche von 9.500 Quadratmetern drei Hallenschiffe für die Logistik, das Lackieren und die Montage, zwei Hallenschiffe für die Teilefertigung sowie moderne Büroflächen samt Kantine zur Verfügung. „Der Neubau der Maschinenfabrik auf der grünen Wiese stellte für uns die einmalige Chance dar, Abläufe und Prozesse deutlich zu optimieren. Im strategischen Fokus stehen innovative Produkte und neue Märkte“, betont Reich, der 2017 das Ruder in Münster übernahm. „Wir bewegen uns in einen Transformationsprozess hinein, in dem wir uns immer wieder neu erfinden werden. Das ist notwendig, um dauerhaft erfolgreich zu sein.“
Eine erste innovative Anlage, eine Webmaschine für schwere technische Textilien, geht Mitte 2021 in den Verkauf. Mit dieser können Kunden Webprodukte herstellen, die bisher nicht möglich sind. Über weitere Neuerungen bewahrt der Geschäftsführer Stillschweigen. Nur so viel: „Wir machen mit dem neuen Standort einen großen Sprung nach vorne. Der Fortschritt wird sich eindeutig auf die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit niederschlagen. Die Voraussetzungen für profitables Wachstum sind geschaffen“, betont Reich und sendet einen Dank nach Zürich. Die große Investitionsbereitschaft der Schweizer Muttergesellschaft Schlatter Industries in dieses Projekt wertet er als großen Vertrauensbeweis in die hiesige Technologie, Strategie und Mannschaft. „Mit unseren neuen Produkten können wir am neuen Standort um 40 Prozent wachsen gegenüber den Begrenzungen am Dahlweg.“
Foto: Wirtschaftsförderung Münster GmbH/Martin Rühle