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Trennungsstreit Bushido gegen Arafat A.-C.

Zum Auftakt wurde die Anklage gegen Arafat A.-C. und drei seiner Brüder verlesen. Arafat A.-C. soll die Auflösung der Geschäftsbeziehungen von Bushido nicht akzeptiert haben

Vor dem Berliner Landgericht hat am Montag der Prozess gegen einen Clanchef und ehemaligen Geschäftspartner des Rappers Bushido begonnen. Zum Auftakt wurde die Anklage gegen Arafat A.-C. und drei seiner Brüder verlesen. Arafat A.-C. soll die Auflösung der Geschäftsbeziehungen von Bushido nicht akzeptiert haben und von ihm die Zahlung angeblicher Schulden beziehungsweise die Beteiligung an dessen Musikgeschäften gefordert haben. Der 41-jährige Bushido nahm als Nebenkläger ebenfalls am Prozessauftakt teil.

Der Rapper erklärte 2017 die Auflösung der privaten und beruflichen Beziehungen zum inzwischen 44-jährigen Arafat A.-C., woraufhin dieser Bushido dazu bringen wollte, ihm eine Immobilie für mehr als eine Million Euro zu verkaufen. Bei zwei späteren Treffen soll er Bushido in einem Büroraum empfangen und die Tür abgesperrt haben, so dass der Rapper nicht gehen konnte.

Bei einem Treffen im Januar 2018 etwa mit seinen Brüdern Yasser und Nasser schloss Arafat A.-C. Bushido demnach wieder ein und ließ in viereinhalb Stunden nicht gehen. "Du wirst hier erst wieder lebend rauskommen, wenn du uns die Wahrheit gesagt hast", soll Arafat A.-C. laut Anklage zu Bushido gesagt haben.

Auch dort wollte er den Musiker demnach dazu bringen, ihm einen Geldsumme in Millionenhöhe zu geben oder laut Anklage "bis an sein Lebensende zahlen". Bushido habe sich akut bedroht gefühlt und besonders um seine Frau und seine Kinder gefürchtet.

Ebenfalls bei diesem Treffen soll Arafat A.-C. Bushido eine Wasserflasche an den Kopf geworfen und mit einem Stuhl nach ihm geschlagen haben. Auch nachdem Bushido seinem ehemaligen Geschäftspartner demnach bis zu zweieinhalb Millionen Euro und eine Beteiligung an seinem Musikgeschäft angeboten habe, lehnte dieser den Vorwürfen zufolge ab.

Dem vierten angeklagten Bruder, Rommel A.-C., wird vorgeworfen, ohne Bushidos Wissen 180.000 Euro von einem gemeinsamen Firmenkonto abgehoben und Arafat übergeben zu haben. Für den Prozess mit starken Sicherheitsvorkehrungen sind mehr als 20 Termine bis Ende November vorgesehen. Dabei geht es auch um zahlreiche andere Vorwürfe wie etwa die unabgesprochene Aufzeichnung von Gesprächen.

Am Montag gaben die Angeklagten an, sich vorerst nicht zu den Vorwürfen äußern zu wollen. Die Familie A.-C. ist als Clanfamilie bekannt, Arafat gilt als Führungsfigur. Er ist unter anderem wegen Nötigung, Erpressung, Körperverletzung und Beleidigung angeklagt. Nur Yasser A.-C. sitzt in Haft, seine Brüder sind auf freiem Fuß. 

sae/cfm

© Agence France-Presse