Die hochrangige US-Präsidentenberaterin Kellyanne Conway hat ihren Rücktritt angekündigt. Die 53-Jährige begründete dies am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter damit, dass sie sich mehr um ihre Kinder kümmern wolle. In ihrem Leben werde es künftig "weniger Drama, mehr Mama" geben, schrieb die vierfache Mutter.
Conway gehört zu den wenigen Mitarbeitern im engeren Zirkel um Donald Trump im Weißen Haus, die während dessen gesamter bisheriger Präsidentschaft im Amt war - zahlreiche andere wurden gefeuert oder warfen das Handtuch.
Die Politologin, Juristin und Demoskopin tat sich in den vergangenen Jahren unter anderem durch scharfzüngige Auftritte in den Medien hervor. In ihrem oftmals aggressiven und ruppigen Umgang mit kritisch fragenden Journalisten stand sie Trump wenig nach.
Conway wird ein maßgeblicher Anteil an Trumps Wahlerfolg vor vier Jahren zugeschrieben. Die Gründerin eines Meinungsforschungsinstituts spielte eine führende Rolle in Trumps damaligen Wahlkampfteam und prägte dessen Kommunikationsstrategie wesentlich mit. Zu größerer Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus gelangte Conway durch den von ihr geprägten Begriff der "alternativen Fakten".
Mit dem Begriff suchte sie kurz nach Trumps Amtsantritt im Januar 2017 zu rechtfertigen, dass der damalige Präsidentensprecher Sean Spicer stark übertreibende Aussagen zu den Teilnehmerzahlen an Trumps Vereidigung gemacht hatte. Kritiker des Präsidenten sahen das Wort von den "alternativen Fakten" als Beleg dafür, dass der Präsident und sein Team Falschbehauptungen und Verdrehungen von Fakten zur Grundlage ihrer Außendarstellung gemacht hatten.
Die bisherige Trump-Beraterin und ihr Ehemann George Conway sind eines der interessanten "politischen" Ehepaare in Washington. Während Kellyanne Conway den Präsidenten stets mit Verve verteidigte, ist der Anwalt George Conway ein vehementer Trump-Kritiker - dabei ist er Republikaner, gehört also der Partei des Präsidenten an.
Kellyanne Conway wird nach eigenen Angaben ihren Job im Weißen Haus zum Ende des Monats abgeben, also rund zwei Monate vor der nächsten Präsidentenwahl. Mit ihrem Mann sei sie sich zwar "über vieles nicht einig, aber vereint sind wir bei dem, was am wichtigsten ist: den Kindern", twitterte sie.
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