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„Severin Mikro-Urknall-Imitator“

Um Wasser zu kochen, braucht es eine Temperatur von 100 Grad. Was sich allerdings mikrochemisch bei 27 Grad Celsius abspielt, kann man sich besser vorstellen, wenn man sich die Szenerie philosophisch betrachtet, denn wenn Wasser bei 100 Grad oxidiert, dann liegt 27 Grad definitiv unter dieser Marke.

Hitze und Kälte, die beiden skalaren Pole der Temperatur sind, wenn man genauer hinschaut, kein Gemisch, das einen Wärmegrad darstellt. Hitze bleibt Hitze und Kälte bleibt Kälte, allerdings nicht überall. Denn da, wo Hitze ist, da ist Hitze, also mindestens 100 Grad Celsius und da wo Kälte ist, Kälte, also 0 Grad Fahrenheit.

Betrachtet man das nun schematisch, beispielsweise wie Tischtennisbälle, dann sind an der Position, an der sich Hitzeteile befinden keine Kälteteile. Stochastisch bezeichnet: Es gibt 100 Bälle, repräsentativ für 100 Prozent der aktuellen Temperatur und bei 27 Grad Celsius werden 73 Tischtennisbälle kalt und 27 heiß sein, und wo diese „heißen“ Teile auf Wassermoleküle stoßen, verdampfen diese, aber der gefühlte Finger in der Luft nimmt nur das Gemisch von angenehmen 27 Wärmegraden wahr.

Ergo verdampft sogar bei 0 hoch -100 Grad Fahrenheit Wasser, und es wird mit jedem Anstieg der Mischtemperatur mehr, aber woher kommt, das Mehr, wenn 100 Prozent 100 Prozent sind. Das kommt daher, dass Temperatur durch Bewegung entsteht. Es werden also nicht mehr Teile, sondern das Tempo der Bewegung jedes Einzelnen, wird erhöht und bei 100 Prozent (vereinfacht gesprochen) beginnt das tangierende Wasser zu verdampfen, was unmittelbar auch eine Verlangsamung des Temperaturteilchens mit sich bringt und ein Verstummen des Verdampfungsprozesses mit sich zieht. Deshalb muss immer nachgefeuert werden. Dieses Nachfeuern, was wir heute mit einer Herdplatte oder ähnlichem machen und damals mit Feuer provoziert wurde, stellt Aristoteles in der theoretischen Philosophie mit der Potenz des unbewegten Bewegers gleich. Es gibt ein Teilchen, ein Ur-Teilchen, manche sagen das Gottesteilchen, das sich zwar nicht selbst bewegt, aber die Potenz hat, andere zum sich bewegen zu bringen, das unterscheidet es von allem anderen.

Das ist der Anfang. Dieses Teilchen, das Wasser zum Verdampfen, Pflanzen zum Blühen und uns zu politischen Wesen macht.

Um zu verstehen, wie das mit diesem ersten Teilchen gemeint ist, sollte man sich die Astronomie anschauen. Alles was in einem bestimmten Verhältnis still zueinander ruht, bezeichnen wir als Ordnung. Nehmen wir also an, dass am Ende des Seins, wenn sich alles aufgehört hat, zu bewegen, die Atmosphäre erkaltet ist. Alles was da ist, steht. Und wenn man nun theoretisch aus einer außen stehenden Perspektive darauf schauen würde, wäre man versucht, eine Ordnung, ein Verhältnis zwischen den einzelnen Fragmenten zu suchen.

Wenn nun, entgegengesetzt, am Anfang die absolute Hitze herrscht, sorgt diese für den „Urknall“, das Moment, aus dem alles beginnt zu entstehen. Aber was war davor? Wenn bei absoluter Stille am Ende, alles steht und am Anfang bei absoluter Hitze alles entsteht, weil auch mit dem Entstehen von allem die Zeit entsteht, die die Perspektive zur Betrachtung überhaupt erst möglich macht, könnte man versucht  sein zu glauben, dass es einen fließenden Übergang von kalt zu heiß gibt. Nur einen „Augenblick lang“ steht alles, um daraufhin urplötzlich erneut zu beginnen, sich zu bewegen.

Denn, wenn vor dem Urknall nichts war, so auch keine Hitze, also war vor der Hitze, das Ende der Hitze, also die Kälte und damit die Unbewegtheit. Nicht das Nichts. Nur ohne Zeit ist alles nicht existent und deshalb aus der inneren Dimension der Zeit ist alles außerhalb nicht existent.

Ich brauch jetzt erstmal einen Kaffee und gehe deshalb zu meinem „Severin Mikro-Urknall-Imitator“.

Bis morgen,

 

Bild: Adolf Ulf Muenstermann