
Die
Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) begrüßt das Vorhaben der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die Zahl der Medizinstudienplätze um 5000 zu
erhöhen. Laut Medienberichten hat der Fraktionsvorstand von
CDU und CSU ein Papier verabschiedet, in dem eine Erhöhung der
Studienplätze für Medizin von 10.000 auf 15.000 angestrebt wird, um so
dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Zwar werde man dadurch nicht wieder
die Studienplatzzahlen zu Zeiten der Wiedervereinigung
erreichen, aber es sei ein „erster Schritt“, erklärt der Präsident der
ÄKWL, Dr. Hans-Albert Gehle.
„Damit
nimmt die Union eine alte Forderung der Ärzteschaft endlich auf.“
Bereits vor zwei Jahren etwa hatte sich die Kammerversammlung der ÄKWL
in einer einstimmig angenommenen Resolution für die
Schaffung weiterer Medizin-Studienplätze ausgesprochen. „Immer wieder“,
so Gehle, „hat sich die Ärzteschaft in Westfalen-Lippe vor dem
Hintergrund des drohenden Ärztemangels dafür eingesetzt, dem
medizinischen Nachwuchs mehr Studienplätze zur Verfügung zu
stellen. Die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie hat die Misere
der fehlenden Ärztinnen und Ärzte, etwa im Öffentlichen
Gesundheitsdienst, erneut verdeutlicht. Nun hat es die Politik wohl
verstanden. Das ist zu begrüßen.“
Kammerpräsident Gehle fordert eine „sofortige Aufstockung der Studienkapazitäten“ um 1000 Studienplätze. Diese zehnprozentige Erhöhung könnten seiner Meinung nach die Medizinischen Fakultäten auch leisten. Die weiteren 4000 Studienplätze sollen dann „schrittweise, aber zügig“ eingerichtet und die Medizinischen Fakultäten dafür aufgestockt werden. „Wichtig ist, dass wir umgehend mit dem Ausbau der Studienmöglichkeiten starten. Es stehen alljährlich zehntausende Anwärter auf einen Medizinstudienplatz bereit, erhalten aber keinen, weil allein in Nordrhein-Westfalen seit Anfang der 90er Jahre etwa 1000 Studienplätze für Medizin abgebaut worden sind. Wir müssen dem medizinischen Nachwuchs den Weg in die Patientenversorgung ebnen. Das sind wir den kommenden Arztgenerationen schuldig.“