Düsseldorf - (ots) - ... und fordert die Bürger auf,
dann auch auf Eier aus dem Ausland zu verzichten, wenn die Tiere dort
weiterhin geschreddet werden.
"Das Töten von Eintagsküken ist ethisch
nicht vertretbar. Es darf nicht sein, dass Tiere nach dem Schlüpfen
sofort getötet werden, weil sie ein bestimmtes Geschlecht haben", sagte
Klöckner der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch) vor der
Vorstellung des entsprechenden Gesetzentwurfes am Mittwoch in Berlin.
Damit sollen das Tierschutzgesetz geändert und Sanktionen bei Verstößen
gegen das flächendeckende Verbot in Deutschland möglich werden. "Die in
der Geflügelhaltung gegebene Praxis, dass Küken kurz nach dem Schlüpfen
getötet werden, weil die Aufzucht wirtschaftlich unrentabel ist, wird
beendet werden", sagte Klöckner. Deutschland sei damit weltweiter
Vorreiter.
Die Ministerin verteidigte die Übergangszeit bis Ende 2021.
Ein Verbot mache nur Sinn, wenn der Branche eine Alternative zur
Verfügung stehe, begründete sie. "Ansonsten würden die Betriebe in das
Ausland abwandern." Nun stehe eine marktreife Alternative durch die
Geschlechtererkennung im Brutei bereit und könne bis Ende 2021
breitflächig eingesetzt werden. Das erlaube, "aus dem Töten
auszusteigen", was die Voraussetzung dafür sei, dass das
Tierschutzgesetz greifen könne, sagte Klöckner. Sie betonte: "Die
Brütereien haben hinreichend Grund und Zeit gehabt, ihre Betriebsweise
umzustellen. Sie hatte ihre Chance - bislang ist aber nicht zu erkennen,
dass sie die bestehenden Alternativen auch nutzt, um schnellstmöglich
auszusteigen."
Klöckner wandte sich auch an die Verbraucher. Mit ihrer Kaufentscheidung hätten sie es in der Hand, ob sich innovative Verfahren wie die Geschlechterbestimmung im Ei zum frühzeitigen Aussortieren der männlichen Küken durchsetzten oder "immer mehr Eier importiert werden, bei deren Erzeugung Küken getötet wurden". Deshalb stehe auch der Handel in der Pflicht, sein Angebot umzustellen - mit einem klaren Bekenntnis gegen das Kükentöten.