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Gegenangriff aus Moskau

Am Dienstagabend hatten die G7-Staaten schnellstmögliche Aufklärung von Russland verlangt. Moskau müsse "dringend" die Täter hinter der "bestätigten Vergiftung" der Justiz übergeben

Russland hat im Fall des vergifteten russischen Oppositionellen Alexej Nawalny eine "Desinformationskampagne" angeprangert, die als Vorwand für neue Sanktionen gegen Moskau genutzt werden solle. "Die Initiatoren sorgen sich nicht um die Gesundheit Nawalnys (...), sondern wollen Sanktionen verhängen", hieß es in einer Erklärung des russischen Außenministeriums am Mittwoch. 

Am Dienstagabend hatten die G7-Staaten schnellstmögliche Aufklärung von Russland verlangt. Moskau müsse "dringend" die Täter hinter der "bestätigten Vergiftung" der Justiz übergeben, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Außenminister der G7-Staaten. Russland müsse "volle Transparenz schaffen, wer verantwortlich ist". Jede Nutzung chemischer Waffen sei "inakzeptabel", betonten die Minister.

Nach Angaben der Bundesregierung ist "zweifelsfrei" erwiesen, dass der 44-jährige Gegner von Staatschef Wladimir Putin mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der sogenannten Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Moskau weist alle Vorwürfe in diesem Zusammenhang als "absurd" zurück.

Das russische Außenministerium warf Deutschland in seiner Erklärung erneut vor, die Ergebnisse der Untersuchung absichtlich zurückzuhalten. "Die deutsche Seite verlangsamt den Prozess leider", so dass "die Hysterie um diese Affäre weiter zunimmt". Moskau bestehe "weiterhin darauf, dass die deutsche Seite uns die Informationen über die medizinische Untersuchung von Herrn Nawalny, einschließlich der Ergebnisse seiner biochemischen Analysen, zur Verfügung stellt". 

Am Mittwoch wird der deutsche Botschafter in Moskau zu einem Gespräch im Außenministerium erwartet.

Der prominente russische Oppositionspolitiker wird seit dem 22. August in der Berliner Charité behandelt, nachdem er zwei Tage zuvor während eines Fluges in Russland zusammengebrochen war. Inzwischen konnte er von den Ärzten aus dem künstlichen Koma geholt werden und ist ansprechbar. 

mkü/ju

© Agence France-Presse