Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten zu Warnstreiks auf, um in den laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen. Die Warnstreiks sollen sich demnach über komplette Schichten erstrecken.
Beide Seiten hatten zuletzt am Donnerstag und Freitag vergangener Woche verhandelt. Dabei habe die Gewerkschaftsseite den Eindruck gewonnen, dass die Post "ihre Beschäftigten mit einer Entgelterhöhung von nur 1,5 Prozent für zwölf Monate abspeisen will", erklärte Verdi-Vize Andrea Kocsis. Das sei eine "Provokation".
Kocsis betonte, die Post gehörte "zu den Gewinnern der Corona-Krise". Der Konzern müsse deshalb "auch selbst zur Stärkung der Binnennachfrage beitragen". Dazu gehörten "ordentliche" Lohnerhöhungen.
Verdi fordert für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen für jedes Ausbildungsjahr monatlich um 90 Euro erhöht werden.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 21. und 22. September geplant.
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