Dieser Rückgang liegt in einem Rückgang von Kaufabschlüssen bei unbebauten (minus: 40% Verträge und 70% Umsatz) und bereits bebauten Grundstücken (minus: 15% Verträge und 30 Umsatz) bgründet. Das könne einerseits daran liegen, so Jochen Marienfeld, Vorsitzender des Gutachterausschusses, dass „es zurzeit zu wenig Angebote gibt. Weiteres Wohnbauland in Münster zu entwickeln, ist sehr wichtig", allerdings seien 2018 und 2019 überdurchschnittlich umsatzstarke Jahre für den Münsteraner Wohnungsmarkt gewesen.
Dieser Rückgang an Vertragsabschlüssen wird durch eine
deutliche Steigerung der Zahl verkaufter Eigentumswohnungen ausgeglichen: Stadtweit
wurden zwischen Januar und Juni dieses Jahr 320 neu erbaute Wohnungen verkauft
(2019: 130). Viele dieser Wohnungen sind neu und in gutem Zustand. Insgesamt, sagte
Marienfeld, "die Stadt Münster ist mit etwa 2000 neu gebauten
Wohnungen pro Jahr und dem Wohnbaulandprogramm schon sehr aktiv, um steigenden
Preisen und knappem Angebot entgegen zu wirken. Aber noch machen sich diese
Maßnahmen nicht bemerkbar“.
Marienfeld: Um die Kostenspirale zu stoppen, müsse man auf Dauer auch die
Bodenpreise dämpfen. Zumindest das Bauland für Geschosswohnungen aber wurde im
Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 teurer.
Der Bericht betrachtet auch die Preisentwicklungen der Wohnungs- und Grundstückshandels. Gestiegen sind die Preise für Doppelhaushälften und Reihenhäuser. Sie kosten mit einem Mittelwert von 3500 €/qm etwa zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Auch Preise für Eigentumswohnungen in inneren und äußeren Stadtteilen seien um mindestens 10% gestiegen.
Der Wert von Bauland ist im Vergleich zum Vorjahr auf 230-720 €/qm stagniert, ebenso wie der von gebrauchten Ein- und Zweifamilienhäusern (4000€/qm). Nur Mehrfamilienhäuser sind im Mittel um rund fünf Prozent günstiger wurden (3000 Euro/Quadratmeter)
Vorerst gilt: wer in Münster eine Wohnung kaufen will, muss zurzeit noch mehr Geld mitbringen als schon in den Vorjahren. Wer sich für ein unbebautes Grundstück interessiert, muss zwar nicht tiefer in die Tasche greifen – aber findet vielleicht gar keins.