Das Feuer im Lager „Moria“ sei nur eine Frage der Zeit gewesen, da monatelang – und trotz der offensichtlich katastrophalen humanitären Situation - deutsche und europäische Politiker*innen sich ihrer Verantwortung zum Handeln entzogen hätten. „Dieser Brand ist die Folge der rassistischen Politik der Abschottung und Einsperrung der EU-Staaten, die das Sterben von Menschen als Mittel in Kauf nehmen.“, sagte Paula Dubbert von der SEEBRÜCKE. Auch Münster könne sofort 80 Menschen unterstützen.
Die Kernforderung: Eine sofortige Evakuierung aller
Geflüchtetenlager an der EU-Außengrenze.
Dabei geht es nicht nur um das Feuer. Seit letzter Woche
wurden auch vermehrt Fälle von Corona in Moria festgestellt und die Krankheit verbreitete
sich wegen schlechter hygienischer Bedingungen und extremer Überfüllung
vorhersehbar schnell. Anstatt die Menschen jedoch zu evakuieren, sollte ein
Zaum um das Lager gezogen werden.
In einer Pressemitteilung der SEEBRÜCKE wie auf der
Demo selbst wurden Wut und Unverständnis deutlich, warum es erst zu einem Brand
in Moria kommen musste, damit wieder über das Schicksal der Geflüchteten, die
es nach Europe schaffen, gesprochen wird.
Unmittelbar vor der anstehenden Kommunalwahl erneuert Oberbürgermeister Lewe das Angebot der Stadt Münster, Geflüchtete in Not auch über die landesweite Verteilquote für die Aufnahme Schutzsuchender hinaus aufzunehmen. Noch mehr als vorher leben zahlreiche Menschen in desolaten Situationen, die dringend Hilfe brauchen. Münster ist seit rund einem Jahr als neues Mitglied in dem Bündnis "Städte Sicherer Häfen" genau dazu ausdrücklich bereit. Die Mitgliedsstädte haben sich verpflichtet, Geflüchtete über den vorgegebenen interkommunalen Verteilschlüssel hinaus aufzunehmen und zu unterstützen. Ein Angebot, das in Deutschland bisher durch Innenminister Seehofer unterbunden wird. Griechenland (und ebenso Italien) sind ohnehin an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und fordern schon seit langem Unterstützung durch die EU und andere Staaten. Die Lage hat sich mit dem Großbrand jetzt erneut zuspitzt.
"Wenn wir Europa ernst nehmen, können wir nicht so tun, als ginge uns das alles nichts an", erklärt Lewe.
"Unser entsprechendes Angebot an den Bund und das Land gilt. Wir stehen bereit."
(Quelle: Stadt Münster: Presseservice; SEEBRÜCKE Münster)