Bereits am Sonntagabend veröffentlichte das Wahlamt Münster die Vorläufigen Endergebnisse. Demnach hat die CDU mit 33,70% erneut die meisten Stimmen für den Stadtrat erhalten und neben dem Bezirk Mitte, der von den Grünen gewonnen wurde, auch jede Bezirkvertretung für sich gewinnen können. Die Grünen liegen mit 30,25% knapp auf Platz 2, gefolgt von den der SPD (17,60%) und die Linke (4,88%).
Für die Sitzverteilung im Rat bedeutet das drei rechnerisch
mögliche Mehrheiten: Mit mehr als der Hälfte der 66 Sitze könnten demnach die CDU
(22 Sitze) mit den Grünen (20 Sitze) die aktuelle Koalition fortsetzen. Aber
auch eine Zusammenarbeit der SPD (12) mit der CDU würde mit einer Stimme über 50%
der Sitze liegen.
Zuletzt wäre auch eine knappe progressive Zusammenarbeit aus SPD, Grünen und der
Linken oder FDP (je 3 Sitze) möglich. Die verbliebenen Mitgliedsparteien des
Rates, also Volt (2 Sitze), Münsterliste – Bunt und International (1 Sitz)
sowie die Partei (1 sitz) eröffnen auch geschlossen keine weiteren Mäglichkeiten.
Damit liegt die wichtigste Entscheidung bei den Grünen, die mit einem Plus von 10% im Vergleich zum Vorjahr auch die einzigen Gewinner der Wahl sind, ob sie die Koalition mit der CDU fortsetzen oder sich nach neuen Partnern umsehen. Verloren hat besonders die SPD (-10%), während die FDP (-1%) kaum verlor. Die Piraten und ÖDP verloren Ihre Sitze, während mit Die Partei, Volt und der Münsterliste 3 neue Parteien im Rat sitzen, die allerdings an den Mehrverhältnissen kaum etwas ändern.
Oberbürgermeisterwahl: Stichwahl am 27. Septemember
Neben dem Stadtrat wurde auch für den Oberbürgermeister der Stadt
abgestimmt. Dabei gewann der amtierende Markus Lewe (CDU, 44,55%) erneut die
meisten Stimmen, verlor allerdinigs 5% im vergleich zu 2015 und liegt nun unter
der für einen Direktsieg erforderlichen 50 %-Marke. Daher müssen die Bürger in
einer Stichwahl zwischen Lewe und dem Zweitstärksten Kandidaten Peter Todeskino
(Grüne, 24,47%) entscheiden.
Auch wenn der amtierende CDUler vor seinem Herausforderer führt, ist diese Wahl
noch nicht entschieden, denn rechnerisch liegen die Kandidaten der SDP und
Grünen mit gemeinsamen 44, 77% gleich auf.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse einen Trend auf, der für
ganz NRW gilt:
Die CDU (-3,2%) bleibt mit ihrem bislang schlechtesten Resultat weiterhin die
stärkste Kraft in den Kommunen, während Bündnis 90/die Grünen (+8,3%) die
eindeutigen Gewinner und drittstärkste Kraft der Wahl sind. Anders als in
Münster konnte die SPD (-7,1%) allerdings trotz starken Verlust den zweiten
Platz halten. Auch ein Unterschied: das Ergebnis der AfD in Münster nur halb so
gut wie in ganz NRW.