Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) baut in seinem LWL-Freilichtmuseum Detmold ein neues Eingangs- und Ausstellungsgebäude. Der LWL-Kulturausschuss hat am Mittwoch (16.9.) in Münster den entsprechenden Baubeschluss auf den Weg gebracht, der LWL-Landschaftsausschuss entscheidet am 2. Oktober abschließend über das Projekt mit einem Kostenrahmen von rund 38,5 Millionen Euro, zu dem neben dem Gebäude auch die Parkgestaltung nach historischen Vorbildern gehört. Baubeginn soll 2021 sein, der LWL rechnet damit, dass das Gebäude und die Umgestaltung der Außenanlagen im Jahr 2024 fertiggestellt sein werden.
"Damit gehen wir nach Jahren der intensiven Planung im LWL-Freilichtmuseum Detmold einen ganz wichtigen Schritt Richtung Zukunft. Ich bin mir sicher, dass wir mit dem neuen Gebäude, mit den Ausstellungsflächen und dem deutlich verbesserten Serviceangebot dem Museum noch mehr internationale Strahlkraft verleihen werden", sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. In dem Neubau mit einer Nutzfläche von rund 3.100 Quadratmetern gibt es erstmals in der Museumsgeschichte die Möglichkeit, große Sonderausstellungen und empfindliche Depotschätze zu zeigen und ganzjährig zu öffnen.
"Wir errichten das Gebäude mit dem Ziel, es möglichst CO2-neutral zu betreiben. Das ist im Museumsbereich einmalig, weil Museen aufgrund ihrer besonderen Klimaanforderungen grundsätzlich einen höheren Primärenergiebedarf haben als beispielsweise das private Eigenheim", so Rüschoff-Parzinger. Im Sinne der ökologischen Ausrichtung des Museums will der LWL das Eingangs- und Ausstellungsgebäude als ein Modellprojekt für nachhaltiges Bauen mit zukunftsweisenden Technologien errichten. Um diese Ziele zu erreichen, läuft derzeit ein Forschungsvorhaben mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, das als Forschungsverbund mehrerer Hochschulen angelegt ist und auf die Entwicklung von übertragbaren Entwurfs- und Planungsgrundlagen für energieeffiziente Museumsgebäude abzielt.
Hintergrund
Das neue Gebäude soll neben einem Café auch museumspädagogische Angebote einbeziehen und als Veranstaltungsort dienen. "Mit diesem Gebäude schaffen wir einen multifunktionalen Ort der Vermittlung und Interaktion, ein Forum für alle Menschen, mit dem wir die Besucherbindung stärken und das Museum zum ganzjährig zugänglichen touristischen Höhepunkt machen. Darüber hinaus soll das neue Gebäude zum Mittelpunkt eines Kompetenzzentrums werden, in dem gemeinsam mit Hochschulen Lösungsansätze für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität auf dem Land erarbeitet werden", so Rüschoff-Parzinger.
Im November 2018 fand das Preisgericht des Architektenwettbewerbes statt. Die Jury hat den Entwurf von ACMS Architekten GmbH aus Wuppertal in Zusammenarbeit mit FSWA Landschaftsarchitektur, Düsseldorf, mit dem ersten Preis prämiert. Ein Büro für Projektsteuerung und Kostenkontrolle sowie eine ausschussübergreifende Kommission sollen die Baumaßnahme begleiten.
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