Knapp zwei Wochen nach der Zerstörung des Flüchtlingslagers Moria durch mehrere Brände ist auf der griechischen Insel Samos ein Feuer in einem Aufnahmezentrum für Flüchtlinge ausgebrochen. Die Flammen seien bereits unter Kontrolle gebracht worden, teilten Polizei und Feuerwehr am Sonntag mit. Demnach wurden zwei oder drei Wohncontainer zerstört, Verletzte habe es nicht gegeben.
"Es besteht kein Risiko, dass sich das Feuer ausbreitet", sagte eine Feuerwehrsprecherin der Nachrichtenagentur AFP.
Vor elf Tagen war durch mehrere Brände das Flüchtlingslager Moria zerstört worden. Dadurch wurden nach Angaben der Behörden 12.700 Menschen obdachlos. Bis zum Wochenende wurden rund 9000 von ihnen in einer provisorischen Zeltstadt auf Lesbos untergebracht.
Wie das Lager Moria war die Einrichtung auf Samos während der Flüchtlingskrise 2015 errichtet worden. Auch dieses Camp ist völlig überfüllt - statt der vorgesehenen 650 leben dort fast 6000 Migranten. Die hygienischen Zustände sind daher schlecht, außerdem gibt es immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen und Brände in dem Lager auf Samos.
Die Spannungen werden dadurch weiter angeheizt, dass anders als für den Rest des Landes für die Flüchtlingslager in Griechenland immer noch eine Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie gilt. Bei den Flüchtlingen auf Samos wurden nach Behördenabgaben bislang 21 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen.
yb
© Agence France-Presse