Mehrere große App-Entwickler haben sich im Streit mit den US-Onlineriesen Apple und Google zu einer Allianz zusammengeschlossen. Das Bündnis kündigte am Donnerstag in Washington an, gemeinsam für gesetzliche und regulatorische Änderungen in den digitalen Marktplätzen für Apps der großen Anbieter zu kämpfen. Teil des Bündnisses sind unter anderen der Entwickler des beliebten "Fortnite"-Spiels Epic Games, der Streamingdienst Spotify und Match Group, Eigentümer der Dating-App Tinder.
Der Zusammenschluss dürfte sich insbesondere gegen Apple richten. Das Unternehmen war in den vergangenen Monaten wegen seiner hohen Gebühren für die Entwickler und der Vertriebsbedingungen in seinem App Store in die Kritik geraten. Dagegen wolle sich die Allianz für "faire Wettbewerbsbedingungen für alle" einsetzen, sagte Horacio Gutierrez von Spotify. Epic-Games-Gründer Tim Sweeney begründete den Zusammenschluss mit einem Angriff auf die "grundlegenden Freiheiten" der App-Entwickler.
Die Allianz forderte die großen App-Anbieter konkret auf, die Entwickler nicht dazu zu zwingen, ihre Apps nur in einem einzigen digitalen Marktplatz anzubieten. Zudem solle kein Entwickler mehr blockiert werden.
Epic Games war im Streit mit Apple unlängst vor Gericht gezogen, um zu erreichen, dass der Onlineriese seine Programme wieder in seinen App Store aufnehmen muss. Der Streit zwischen Apple und den "Fortnite"-Machern hatte sich Mitte August daran entzündet, dass Epic Games ein Update veröffentlicht hatte, das Abgaben an Apple ebenso wie an Google aushebeln sollte.
Der Schritt löste eine Debatte aus, in welchem Ausmaß große Plattformen die Regeln der digitalen Welt bestimmen sollten. Apple verlangt 30 Prozent der Umsätze, die App-Programmierer auf den Plattformen des Unternehmens erzielen. Nach dem Update hatte der Konzern "Fortnite" umgehend aus seinem App Store entfernt.
muk/lan
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