US-Präsident Donald Trump hat bei der ersten TV-Debatte mit seinem Herausforderer Joe Biden erneut eine Zusage verweigert, dass er das Ergebnis der Präsidentschaftswahl unabhängig vom Ausgang anerkennen werde. Der Amtsinhaber wich entsprechenden Fragen am Dienstagabend (Ortszeit) aus und sprach erneut von angeblichem massiven Betrug bei den Briefwahlen. "Das ist eine betrügerische Wahl", sagte der Republikaner. "Sie schummeln."
Biden dagegen sagte, er werde das Wahlergebnis anerkennen: "Ich werde es akzeptieren." Es sei in Ordnung, wenn er verliere, sagte der Kandidat der oppositionellen Demokraten. Sollte er gewinnen, wolle er ein Präsident für "Demokraten und Republikaner" gleichermaßen sein.
Trump schürt schon seit Monaten Zweifel am Wahlprozess und spricht von angeblichem massiven Betrug bei Briefwahlstimmen. Experten widersprechen dieser Einschätzung entschieden. Auch der Chef der Bundespolizei FBI, Chris Wray, sagte kürzlich, in der US-Geschichte habe es noch nie einen "koordinierten landesweiten Wahlbetrugsversuch" gegeben, ob bei Briefwahlen oder anderweitig.
Kritiker werfen dem in Umfragen hinter Biden liegendem Trump vor, bewusst Zweifel am Wahlprozess zu schüren, um den Ausgang der Wahl am 3. November im Falle einer Niederlage nicht anzuerkennen. Wegen der Corona-Pandemie dürften in diesem Jahr besonders viele Wähler ihre Stimme per Post abgeben, um den Gang ins Wahllokal zu vermeiden.
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