Wie die Kölner Staatsanwaltschaft mitteilte, durchsuchten Beamte am Donnerstag 80 Objekte von insgesamt 64 Verdächtigen in diversen Städten und Gemeinden. Diese sollen kinderpornografische Bilder besessen und verbreitet haben.
Ein Zusammenhang mit den großangelegten Ermittlungen im Rahmen des Missbrauchskomplexes Bergisch Gladbach bestand demnach aber nicht. Den Beschuldigten wird laut Staatsanwaltschaft zur Last gelegt, insbesondere über soziale Medien kinderpornografisches Material getauscht zu haben. Die Beamten stellten demnach bei den Razzien zahlreiche Datenträger fest, die nun ausgewertet werden.
Die Durchsuchungen erfolgten unter anderem in Köln, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Bonn, Duisburg und Aachen. Betroffen waren zudem zahlreiche weitere kleinere Städte von Soest über Detmold bis Heinsberg. Insgesamt gab es Razzien in 32 Orten. Einzelne Beschuldigte legten nach Angaben der Staatsanwaltschaft und der Polizei bereits während der laufenden Maßnahmen Geständnisse ab.
Während der Razzien ergaben sich demnach außerdem noch Hinweise auf weitere mögliche Straftaten, etwa im Bereich von Drogen- und Waffendelikten. Unter anderem wurde dabei eine Cannabisplantage entdeckt. Haftbefehle wurden laut den Behörden nicht vollstreckt.
In Nordrhein-Westfalen waren zuletzt mehrere große Netzwerke von Pädokriminellen entdeckt worden, darunter der Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach. Dabei handelt es sich um ein bundesweit verzweigtes Netz aus Beschuldigten, die Kinder missbrauchten oder untereinander kinderpornografisches Material tauschten.
bro/cfm
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