Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Freitag vom indischen Premierminister Narendra Modi zu deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Neu Delhi empfangen worden. Für den Haupttag der auf Einladung von Modi stattfindenden Gespräche ist unter anderem ein Runder Tisch zu Wirtschaftsfragen unter Vorsitz von Merkel und Modi geplant. An den bis Samstag dauernden Gesprächen nehmen auf deutscher Seite neben Merkel elf Regierungsvertreter teil, unter ihnen Außenminister Heiko Maas (SPD).
Merkel verfolgte das Abspielen der Nationalhymnen im Präsidentenpalast von Neu Delhi im Sitzen. Obwohl die Feinstaubbelastung in der 20-Millionen-Einwohner-Metropole Neu Delhi extrem hoch ist, verzichteten Merkel und Modi auf das Tragen von Atemschutzmasken. Die Feinstaubbelastung in der indischen Hauptstadt ist laut der Homepage der US-Botschaft in Neu Delhi aktuell 19 Mal höher als der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für zulässig erklärte Höchstwert. Wegen der Luftverschmutzung sterben laut einer wissenschaftlichen Erhebung jedes Jahr eine Million Inder vorzeitig.
Themen der deutsch-indischen Regierungskonsultationen sind unter anderem die Vertiefung der strategischen Partnerschaft, Handel, Digitalisierung sowie Entwicklung und Nachhaltigkeit. Deutschland ist der größte Handelspartner Indiens in der Europäischen Union. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) musste seine Mitreise nach seinem Sturz von einer Rednerbühne am Dienstag absagen. Er wird durch Staatssekretär Christian Hirte vertreten.
Regierungssprecher Steffen Seibert teilte mit, Merkel habe sich bei ihrem Besuch mit fünf Inderinnen zu einem Gespräch über die Lage der Frauen in Indien getroffen. Zu den Gesprächsteilnehmerinnen zählten demnach eine Digitalunternehmerin, eine Menschenrechtsanwältin und eine Unweltaktivistin.
ao/jep Foto und Artikel: AFP