Sie fordern von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und der hessischen Landesregierung, die Baumfällungen sofort zu stoppen und auf den Weiterbau der A49 zu verzichten. Die Gelder müssten in alternative Verkehrspolitik, insbesondere in den Ausbau der ÖPNV investiert werden. Die Demonstration wird vom Aktionsbündnis „Keine A49“, Campact, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Fridays for Future und den Naturfreunden Deutschland getragen.
Seit einem Jahr sind Umweltaktivistinnen und -aktivisten vor Ort, um die Abholzung des Mischwaldes zugunsten der Autobahn A49 zu verhindern. Am Donnerstag sind nun die ersten Bäume gefallen. Unter einem Großaufgebot der Polizei wurde zunächst im nördlich gelegenen Herrenwald gerodet – einem Fauna-Flora-Habitat- Schutzgebiet (FFH) mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Der Dannenröder Wald und der Herrenwald sind zudem ein Trinkwasserschutzgebiet, das die Bevölkerung des Rhein-Main-Gebiets versorgt.
ZITATE der Redner*innen:
Christoph Bautz, Geschäftsführender Vorstand von Campact: “Einen uralten Wald für eine Autobahn roden, obwohl sich die Klimakrise dramatisch zuspitzt – dieses Irrsinns-Projekt trifft heute auf den Widerstand von Tausenden Menschen. Jetzt müssen Verkehrsminister Scheuer und die hessische Landesregierung die Räumung der Baumhäuser und Rodung des Waldes sofort stoppen. Dann muss die Landesregierung das Gespräch mit allen Beteiligten suchen - statt mit Polizeigewalt das Projekt weiter durchzuboxen.”
Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: “Nach dieser eindrucksvollen Demonstration braucht es eine schnelle Verhandlung über ein Moratorium für alle neuen Autobahnen in Deutschland. wenn wir unsere Verkehrspolitik klimafreundlich umbauen wollen, müssen wir jetzt damit anfangen und nicht erst weitere wertvolle Wälder roden. dafür wünschen wir uns endlich auch die Unterstützung der Grünen.”
Lilly Claudi, Fridays for Future: „Die A49 ist die Sackgasse der Verkehrswende und eine Investition in eine veraltete Industrie in die im 21. Jahrhundert nicht mehr finanziert werden darf.“
Uwe Hiksch, NaturFreunde Deutschlands und Anmelder der Kundgebung: “Die Demonstration hat ein eindrucksvolles Zeichen für die Erhaltung des Dannenröder Waldes und für eine neue Verkehrspolitik gesetzt. Tausende haben deutlich gemacht, dass die Steinzeit-Verkehrspolitik von Herrn Scheuer endlich beendet werden muss. Gemeinsam werden wir uns weiter für die Rettung des Dannenröder Waldes einsetzen.”
Barbara Schlemmer, Aktionsbündnis Keine A49: “Diese Demo hat deutlich gemacht, dass viele Menschen die Lebensversicherung unseres Danni und der Wälder vor Ort sind. Kommt auch nach diesem Sonntag zahlreich in den Wald und macht deutlich: Es gibt keine Rechtfertigung mehr für die Zerstörung dieser alten Wälder. Danni bleibt!”